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Zusammenfassung
Yuzu ist eine aromatische, gelbe Zitrusfrucht, die zwischen Mandarine und Orange liegt und hauptsächlich im Winter Saison hat. Ursprünglich aus China stammend, ist sie seit Jahrhunderten ein wichtiger Bestandteil der japanischen und koreanischen Küche. Mit ihrem einzigartigen, frisch-säuerlichen Geschmack, der an Zitrone und Mandarine erinnert, wird Yuzu vor allem als würzende Zutat genutzt, etwa in Saucen wie Ponzu, in Eintöpfen oder Desserts. Die dicke, duftende Schale enthält viele ätherische Öle und macht Yuzu zu einer beliebten Zutat bei Feinschmeckern weltweit. Neben dem Einsatz in der Küche findet man Yuzu auch in Getränken, Süßigkeiten oder Badezusätzen. Wegen ihres hohen Vitamin-C-Gehalts und des besonderen Aromas ist sie sowohl gesund als auch geschmacklich außergewöhnlich – eine Zitrusfrucht, die man erst lieben lernt.Yuzu ist eine gelbe Zitrusfrucht, die sich größenmäßig in etwa zwischen einer Mandarine und einer Orange bewegt. Sie ist aber eher wie eine Mandarine geformt, recht hubbelig und mit großen Kernen im Fruchtfleisch. Yuzu hat sehr viel Vitamin C und ist sehr gesund.
Die Yuzu-Saison ist im Winter. Yuzu stammt ursprünglich aus China und gelangte zur Zeit der Tang-Dynastie nach Japan und Korea. Auch heute noch kommt sie sehr oft in der japanischen Küche und koreanischen Küche zum Einsatz. Yuzu hat ein ausgesprochen komplexes, einzigartiges Aroma, das sich schwer in Worte fassen lässt. Ihr Geschmack ähnelt unter anderem dem von Zitrone und Mandarine. Yuzu ist etwas bitter und säuerlich, da es sich ja um eine Zitrusfrucht handelt, aber auch sehr, sehr aromatisch. Auch die Schale von Yuzu hat ein starkes Aroma. Wenn du mit dem Geschmack von Yuzu nicht vertraut bist, kann dieser dir sehr fremd erscheinen. Als Kinder mochten weder meine Brüder noch ich Yuzu, da die Frucht so eigen schmeckt – aber mittlerweile habe ich den Geschmack schätzen gelernt. Genau so, wie Wein, Bier und Oliven etwas gewöhnungsbedürftig schmecken, wenn du sie zum ersten Mal trinkst oder isst!
Yuzu wird grundsätzlich kaum allein gegessen, sondern eher als Würzmittel verwendet. Es gibt sie als Tee, als Gewürz (mit Chili verfeinert), als Saft und als Softdrink kaufen. Es gibt auch Süßigkeiten mit Yuzu-Aroma. Außerdem wird Yuzu auch als Badesalz benutzt - du kannst verschiedene Badezusätze mit Yuzu-Geruch kaufen, oder die Frucht selbst ins Wasser geben, was ausgesprochen gut riecht. Aber nachdem das hier ja ein Foodblog ist, will ich darauf nicht näher eingehen!
Yuzu bei der Speisenzubereitung
Yuzu wird oft zum Verfeinern von Ponzu (Sauce) für Nabe (Eintopf) verwendet. Dabei kommt der Kochtopf direkt auf den Tisch, die gekochten Zutaten werden aufgetan und mit Ponzu verfeinert. Es gibt eine klassische Nabe-Variante ohne Yuzu, aber die Version mit Yuzu ist sehr beliebt, weil dabei Gemüse, Fleisch und Fisch im Nabe das spezielle Aroma von Yuzu annehmen. Auch in der Gourmetküche ist die Yuzufrucht aufgrund ihres komplexen Aromas sehr beliebt. Gourmetköche auf der ganzen Welt – auch in Deutschland – verwenden Yuzu für ihre Speisen. Üblicherweise kommt dabei aber nur der Abrieb der Schale der Frucht zum Einsatz.
In Japan ist Yuzu sehr oft eine wichtige Zutat für Desserts. Getrocknetes oder pulverisiertes Yuzu wird in Kuchen, Keksen oder in Marmeladenform verwendet. Es gibt aber auch Yuzu-Extrakte, Pasten, Pulver, Purees sowie Yuzu-Essig. Außerdem gibt es Koscho (das bedeutet auf japanisch "Pfeffer"). Dabei handelt es sich um eine Würzpaste, die aus geriebenen Yuzuschalen, Chili und Salz besteht und zum Beispiel genutzt wird, um Fleischgerichte zu würzen. Ähnlich wie Miso ist Yuzu ein wichtiger Geschmacksgeber in verschiedenen japanischen Gerichten.
Botanische Merkmale der Yuzu
Yuzu (Citrus junos) ist eine in Japan seit Jahrhunderten heimische Zitrusfrucht mit charakteristisch unregelmäßiger, runzliger Schale und intensiv erfrischendem Aroma. Die Früchte sind meist ballförmig bis leicht abgeflacht und wiegen etwa 100-130 g pro Frucht und gehören zu den besonderen japanischen Obstsorten [1]. Was mich immer wieder beeindruckt, ist die dicke, stark ölhaltige Schale, die aromareiche Stoffe wie Limonen und Pinen enthält, die beim Anschneiden oder Reiben sofort den Raum mit ihrem Duft füllen.
Geschmacklich zeichnet sich Yuzu durch einen sehr hohen Säuregehalt aus. Zum Rohverzehr ist sie daher eher ungeeignet, aber als Geschmacks- und Duftgeber in Speisen und Getränken ist sie unschlagbar. Wenn du jemals die Gelegenheit hattest, frische Yuzu zu riechen, weißt du, warum diese Frucht so besonders ist – das Aroma ist wirklich einzigartig!
Geschichtlicher Hintergrund
Obwohl Yuzu ursprünglich aus China stammt, wurde sie spätestens im Nara- und Heian-Zeitalter nach Japan eingeführt. Es ist faszinierend, dass die Frucht in historischen Quellen bereits 772 n. Chr. als Vergleich für die Größe eines Meteoriten erwähnt wird. In Japan hat Yuzu eine lange Tradition, besonders in Form des "Yuzu 湯" (Yuzuyu, "Yuzu-Bad"), das traditionell zur Wintersonnenwende genommen wird und als Heil- und Duftbad sehr geschätzt wird.
Als ich zum ersten Mal in Japan ein traditionelles Yuzu-Bad nehmen durfte, war ich überrascht von der wohltuenden Wirkung auf die Haut und dem herrlichen Duft, der den ganzen Raum erfüllte. Seitdem versuche ich, diese Tradition auch zuhause fortzuführen, indem ich zur Wintersonnenwende einige Yuzu-Früchte ins Badewasser gebe.
Anbau und Produktion in Japan
In Japan wird Yuzu hauptsächlich in den Präfekturen Kōchi (etwa 51%), Tokushima (etwa 12%) und Ehime (etwa 12%) angebaut [2]. Laut dem offiziellen Bericht "特産果樹生産動態等調査" des japanischen Ministeriums für Landwirtschaft, Forsten und Fischerei (MAFF) betrug die geerntete Yuzu-Menge im Erhebungsjahr beeindruckende 32.673,8 Tonnen [3].
Die Anbaufläche für Yuzu umfasst 485,9 Hektar [4], wobei die Auslieferungsmenge bei etwa 30.772,1 Tonnen liegt. Insgesamt summieren sich die in Japan angebauten Yuzu-Flächen auf rund 2.218 Hektar mit einer Jahresauslieferung von etwa 21.498 Tonnen (Stand 2021).
Bei meiner letzten Reise nach Kōchi konnte ich selbst die wunderschönen Yuzu-Plantagen bewundern und war beeindruckt von der Sorgfalt, mit der die Früchte angebaut werden. Der Duft, der über den Feldern lag, war einfach unbeschreiblich!
Sorten und Charakteristika
Yuzu weist vielfältige Sorten auf, die sich in Erntezeitpunkt, Fruchtdicke und Dornenbildung unterscheiden [5]:
- Kito-(木頭)-Typ und Unno-(海野)-Typ: Diese klassischen Herbstsorten zeichnen sich durch ein besonders ausgeprägtes Aroma aus.
- Yamane-(山根)-Typ: Diese Sorte reift früher als andere Varianten.
- Tada-nishiki (多田錦): Eine besondere Sorte, die kernlos und dornenarm ist und einen kleineren Fruchtdurchmesser aufweist.
Darüber hinaus gibt es auch nahe Verwandte der Yuzu:
- Hanayuzu (花柚子): Diese kleinen, dünnhäutigen Früchte zeichnen sich durch ein mildes Aroma aus.
- Shishi-yuzu (獅子柚子) / Oni-yuzu (鬼柚子): Diese großen, dickhäutigen Früchte werden vorwiegend für Konserven und Marmeladen verwendet.
- Yukou (柚柑): Eine Kreuzung zwischen Yuzu und der Neuneinhalb-Jährigen-Mandarine, die besonders intensiv in Ponzu-Soßen eingesetzt wird.
Auf dem Markt in Tokio konnte ich einmal verschiedene Yuzu-Sorten nebeneinander vergleichen und war erstaunt über die Unterschiede in Größe, Form und Duftintensität. Besonders der Kito-Typ hat mich mit seinem intensiven Aroma begeistert!
Nähr- und Wirkstoffe
Yuzu-Früchte sind nicht nur geschmacklich ein Genuss, sondern auch gesundheitlich wertvoll. Sie enthalten unter anderem [6]:
- Zitronensäure: Sie ermöglicht eine Erschöpfungsprophylaxe und wirkt erfrischend.
- Pektin: Ein löslicher Ballaststoff, der gut für die Verdauung ist.
- Vitamin C und Vitamin A: Wichtige Vitamine für das Immunsystem und die Hautgesundheit.
- Aromastoffe: Limonen, Pinen und Yuzunon verleihen der Frucht ihr charakteristisches Aroma.
Diese besondere Wirkstoffkombination macht Yuzu zu einer geschätzten Zutat für Kosmetik, zur Gesundheitsförderung und zur Aromatisierung von Speisen und Getränken. Während meiner Zeit in Japan habe ich besonders die belebende Wirkung der Yuzu-Getränke nach einem langen Tag zu schätzen gelernt – der hohe Vitamin-C-Gehalt ist wirklich spürbar!
Nutzung in der Küche und Kosmetik
Die Verwendungsmöglichkeiten von Yuzu sind vielfältig:
- Aromatisierung: Die Schale wird für Würzpasten wie Yuzukosho und Yuzumiso verwendet, während der Fruchtsaft in Dressings und Getränken zum Einsatz kommt. Yuzu ist ein wichtiger Bestandteil japanischer Gewürze.
- Kosmetik: Yuzu wird in Anti-Aging-Produkten und zur Hautaufhellung eingesetzt.
- Traditionelle Anwendung: Das Yuzuyu (柚子湯) am winterlichen Yōji-Fest dient zur Förderung der Mikrozirkulation und Hautpflege.
Eine meiner liebsten Anwendungen ist die Herstellung von hausgemachtem Yuzukosho. Die Kombination aus geriebener Yuzuschale, frischem Chili und Meersalz ergibt eine Paste, die Fleisch- und Fischgerichte auf ein ganz neues Niveau hebt. Sie ist ähnlich wie Furikake, eine andere beliebte japanische Würzmischung. Wenn ihr das noch nicht probiert habt, kann ich es nur wärmstens empfehlen!
Auswahl und Aufbewahrung
Bei der Auswahl von Yuzu-Früchten solltest du auf folgende Merkmale achten:
- Feste, rundliche Form
- Gleichmäßige gelbe Färbung
Bei den besonderen Kokonoe Yuzu-Sorten (GI-Sorten) sind ein hoher natürlicher Glanz und ein dichter Blütenansatz (盲果少) Zeichen für gute Qualität.
Für die Aufbewahrung gilt:
- Unreife Sorten (z.B. Hanayuzu oder Yuzu für Yuzuyu) können im Kälteschlaf nachreifen.
- Reife Früchte sollten kühl und trocken gelagert und binnen einer Woche verbraucht werden.
- Für ganzjährigen Bedarf kannst du die Zesten einfrieren oder den Fruchtsaft portionieren und tiefgefrieren.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass eingefrorener Yuzusaft in kleinen Eiswürfelformen eine praktische Lösung ist, um das ganze Jahr über den besonderen Geschmack genießen zu können. Ein Würfel reicht oft schon aus, um einem Gericht oder Getränk das typische Yuzu-Aroma zu verleihen.
Saisonkalender für Yuzu
Monat | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Yuzu-Sorten | (Yuzuyu) 12/21-1/5 | Entwicklungsphase (Hanayuzu) | Beginn GI-Sorten | Haupternte (gelb) | Haupternte (gelb) |
- Frühsorten: Frühe grüne Ernte (Hanayuzu) im September
- Hauptsaison: Oktober bis Dezember (gelbe Yuzu)
- Tradition: Yuzuyu am Winter-Solstitium (21. Dezember bis 5. Januar)
Als ich das letzte Mal im November in Japan war, konnte ich die Yuzu-Ernte in Kōchi miterleben. Die gelben Früchte leuchteten zwischen den grünen Blättern hervor, und der Duft, der über den Plantagen lag, war einfach unbeschreiblich! Die Erntezeit ist definitiv die beste Zeit, um Japan zu besuchen, wenn man Yuzu liebt.
Gesundheitlicher Nutzen von Yuzuyu
Das traditionelle Yuzu-Bad (Yuzuyu) wird besonders zur Wintersonnenwende geschätzt. In vielen Onsen (Thermalbädern) in Japan wird zu dieser Zeit das Wasser mit Yuzu-Früchten angereichert, was nicht nur einen wunderbaren Duft verbreitet, sondern auch wohltuend für die Haut ist.
Kapibara Onsen - Eine besondere Tradition
Eine ganz besondere Attraktion in Japan ist das sogenannte "Kapibara Onsen" im Izu Shaboten Zoo. In dieser Tradition, die seit 1982 besteht, erfrischen sich Wasserschweine (Kapibaras) jährlich von November bis Anfang April in beheizten Freiluft-Bädern, die teilweise auch mit Yuzu angereichert werden. Diese besondere Attraktion ist ein beliebter Anlaufpunkt auf Reisen in Japan.
- Zeitraum 2025/2026: November 2025 bis Anfang April 2026
- Öffnungszeiten Zoo: 9:00 bis 17:00 Uhr (im Winter bis 16:00 Uhr)
- Eintritt: 2.700 Yen (ca. 16 Euro) für Erwachsene [7]
Der Park liegt direkt am Fuße des Mt. Omura, einem grasbewachsenen Vulkankegel, den ich persönlich sehr für einen Besuch zum Sonnenuntergang empfehlen kann. Die Aussicht von dort ist atemberaubend und ein unvergessliches Erlebnis während einer Japan-Reise! Am Eröffnungstag des Kapibara-Onsen findet anstelle des üblichen Tape-Cuts eine "Grass-Cutting Ceremony" statt. Diese Attraktion hat sich als "Izu-Winter-Klassiker" etabliert und zieht Besucher mit dem friedvollen Anblick wohlig badender Kapibaras an.
Als ich das letzte Mal in Izu war, konnte ich dieses einzigartige Spektakel selbst miterleben – die Kapibaras, die entspannt in den heißen Quellen mit Yuzu-Früchten baden, sind wirklich ein unvergesslicher Anblick! Wenn du im Winter nach Japan reist, solltest du dir dieses besondere Erlebnis nicht entgehen lassen.
Hast du schon einmal Yuzu in der Küche verwendet oder ein Yuzu-Bad genommen? Teile deine Erfahrungen gerne in den Kommentaren mit! Ich bin gespannt, welche Rezepte oder Anwendungen du mit dieser vielseitigen Frucht ausprobiert hast.
Falls du einen grünen Daumen hast und selbst einen Yuzu-Baum züchten möchtest, gibt es mittlerweile auch die Möglichkeit, kleine Bäumchen zu bestellen. So kannst du später deine eigenen japanischen kulinarischen Highlights mit frischer Yuzu zubereiten:
Quellen:
- kudamononavi (jap.): https://www.kudamononavi.com/zukan/yuzu...
- kudamononavi (jap.): https://www.kudamononavi.com/zukan/yuzu...
- MAFF (jap.): https://www.maff.go.jp/j/tokei/kouhyou/tokusan_kaz...
- MAFF (jap.): https://www.maff.go.jp/j/tokei/kouhyou/tokusan_kaz...
- kudamononavi (jap.): https://www.kudamononavi.com/zukan/yuzu...
- kudamononavi (jap.): https://www.kudamononavi.com/zukan/yuzu...
- Official website (jap./engl.): https://izushaboten.com/kapiroten-en/...
Kommentare
Hi, mein absoluter Favorit mit Yuzu ist Yuzu Kosho ama midori. (grüne Yuzuschale, grüner Pfeffer, Salz)
Leider ist das hier schwer zu bekommen.
Beim Lesen Deiner Rezepte bekomme ich Hunger. Deshalb gibt es heute Abend Onigiri :), Morgen Suppe mit Udon, übermorgen.....
Hallo Peggy, da hast du Recht, in Deutschland ist Yuzu immer noch schwer zu bekommen. Vielen Dank für dein Feedback! Liebe Grüße Ryusei
Würde gerne mal wissen wie ich an eine Yuzu Frische Yuzu in Deutschland bekomme
Hallo Matthias, frische Yuzu sind leider selten in Deutschland. Liebe Grüße Ryusei