Onsen in Japan japanische heiße Quellen

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Aktualisiert: 23. Mai 2025
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Inhaltsverzeichnis:

    Zusammenfassung

    Kein Besuch in Japan ist komplett ohne den Genuss eines Onsen, einer japanischen heißen Quelle, die nicht nur entspannend wirkt, sondern tief in der Kultur verwurzelt ist. Onsen sind natürliche Thermalquellen, die durch vulkanische Aktivität aufgeheizt werden und reich an heilenden Mineralien sind. Sie ähneln deutschen Thermalbädern und bieten oft mehrere Innen- und Außenbecken, sogenannte Rotenburo, mit wunderschöner Naturkulisse. Onsen sind nicht nur Touristenmagneten, sondern auch beliebte Treffpunkte für Familien und Freunde. Im Gegensatz zum Sento, einem öffentlichen Bad mit künstlich erhitztem Wasser, stammt das Wasser im Onsen immer aus einer geothermischen Quelle. Nach dem Bad kannst du in den meisten Onsen traditionelle japanische Gerichte wie Udon, Ramen oder Kare genießen, oft sogar mit frischen regionalen Spezialitäten. Besonders lecker ist das Onsen Tamago, ein langsam im heißen Quellwasser gegartes Ei mit cremigem Eiweiß und festem Eigelb, das häufig als Beilage serviert wird. So verbindet ein Besuch im Onsen Wellness, Kultur und kulinarischen Genuss auf einzigartige Weise.

    Keine Japanreise ist komplett, ohne zumindest einmal in ein Onsen zu gehen. Aber was ist ein Onsen eigentlich? Es ist das ultimative japanische Wellness-Erlebnis! Onsen sind natürliche heiße Quellen , die oft zu spa-ähnlichen Resorts ausgebaut wurden und tief in der japanischen Kultur verwurzelt sind. Von traditionellen Bädern in Ryokan-Gasthäusern über öffentliche Badehäuser bis zu modernen Themen-Onsens—die Vielfalt ist riesig. Insgesamt gibt es in Japan mehr als 30.000 heiße Quellen und über 3.000 Resorts.

    Wie werden Onsen heiß?

    Onsen-Wasser muss aus einer geothermischen Quelle stammen, wo es durch unterirdische vulkanische Aktivität erhitzt wird. Das Wasser enthält viele Mineralien, die als sehr wohltuend für Haut, Kreislauf und die allgemeine Gesundheit gelten. Übrigens: Das Wasser in Onsen-Bädern muss aus einer vulkanischen Quelle stammen und mindestens 25 °C warm sein.

    Wie sieht ein Onsen aus?

    Ein Onsen ist ähnlich wie eine europäische Therme aufgebaut: Es gibt einen Eingangsbereich, Umkleideräume, Duschen und Toiletten. Es gibt einfache, kleinere Onsen mit nur ein oder zwei Becken. Die meisten größeren Onsen verfügen jedoch über fünf oder mehr Becken und oft sogar eine Sauna. Ein besonderes Highlight sind häufig die Außenbäder, genannt Rotenburo (露天風呂) , die ein Badeerlebnis unter freiem Himmel ermöglichen—oft mit wunderschönem Blick in die Natur. Meist gibt es sowohl Innen- als auch Außenbäder.

    Onsen in der japanischen Kultur

    Onsen spielen eine sehr wichtige Rolle in der japanischen Kultur. Sie sind einerseits natürlich eine beliebte Touristenattraktion, andererseits ist es auch im Alltag normal, dass Familien, Paare oder Freundesgruppen am Wochenende einen Ausflug ins Onsen machen. Übrigens: Früher durfte nicht jeder ins Onsen. Zum Beispiel waren Onsen während der Kamakura-Zeit ein Luxus und eine Wellness-Oase nur für die Oberschicht und Krieger.

    Sento vs. Onsen

    Im Onsen kommt das heiße Wasser aus einer vulkanischen Quelle . Ein Sento wiederum ist ein öffentliches Badehaus, das ebenfalls heißes Wasser bietet—dieses wird aber künstlich erhitzt. Übrigens gelten die Benimmregeln, die wir weiter unten erklären, für beide: Sento und Onsen.

    Essen nach dem Onsen

    Viele Onsen haben einen eigenen Restaurantbereich, in dem die Gäste etwas essen oder Tee trinken können. Meist werden klassische japanische Gerichte serviert. Besonders beliebt und typisch sind Gerichte wie Udon (dicke Weizennudeln in Brühe), Ramen (dünne Nudeln in kräftiger Brühe), und Kare (japanisches Curry mit Reis). Diese wärmenden Speisen sind nach dem Baden besonders gefragt und geben dir schnell neue Energie.

    Viele Onsen bieten außerdem gesunde Spezialitäten an, die frisch und regional zubereitet werden und die du sonst nirgends findest.

    Onsen Tamago – das berühmte Onsen-Ei

    Eine besondere Delikatesse ist das " Onsen Tamago " (Onsen-Ei), das ganz sanft im heißen Quellwasser des Onsen gegart wird. Bei dieser traditionellen Zubereitung liegt das Ei etwa 30-40 Minuten mit Schale bei rund 70 °C im Wasser. Das Besondere: Das Eiweiß bleibt wunderbar cremig und weich, während das Eigelb relativ fest, aber immer noch leuchtend gelb ist. Diese einzigartige Konsistenz entsteht durch die gleichmäßige, sanfte Hitze des Quellwassers. Onsen Tamago wird meist als Vorspeise oder Beilage zu verschiedenen Speisen serviert—typischerweise mit heller Sojasauce oder Dashi-Brühe.

    Wichtige Regeln – wie verhält man sich im Onsen?

    Wenn du zum ersten Mal in ein Onsen gehst, gibt es einige Regeln, die du unbedingt beachten musst . Schau dir am besten auch die allgemeinen Japan-Fettnäpfchen an, um Missverständnisse zu vermeiden.

    Schuhe bleiben draußen

    Der Onsen-Bereich sollte nicht mit Straßenschuhen verschmutzt werden. Normalerweise gibt es kostenlose Schuhschließfächer.

    Tattoos sind (meist) verboten

    Tattoos werden in der japanischen Kultur seit jeher stark mit Kriminalität assoziiert. Darum gilt in vielen Onsen nach wie vor ein striktes Tattoo-Verbot. Zum Glück erlauben immer mehr Onsen kleine Tattoos , vor allem bei ausländischen Gästen. Für größere Tattoos gibt es eine praktische Lösung: Im Internet oder zum Beispiel in Don Quijote-Läden kannst du spezielle Tattoo-Sticker kaufen. Diese hautfarbenen Aufkleber kleben auf der Haut und verdecken Tattoos effektiv, sodass du das Onsen trotzdem genießen kannst. Es lohnt sich immer, das gewünschte Onsen vorab zu kontaktieren, wie streng die jeweiligen Regeln beim Thema Tattoos sind.

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    Männer und Frauen baden getrennt

    Zu Beginn der Onsen-Kultur in Japan war das gemeinsame Baden von Männern und Frauen üblich. Heute gibt es jedoch fast ausschließlich getrennte Bereiche für Männer und Frauen. Kinder dürfen in der Regel beide Bereiche betreten.

    Nacktheit ist Pflicht

    Im Onsen trägt man keine Kleidung. Das gilt auch für Badeanzüge und Shorts. Nachdem du dich in der Umkleide ausgezogen hast, bekommst du meist ein kleines Handtuch . Damit kannst du dich auf dem Weg zur Waschzone bedecken. Im Wasser selbst ist das Handtuch jedoch nicht erlaubt. Die einzigen Ausnahmen, in denen Badekleidung gestattet oder sogar vorgeschrieben ist, sind sehr seltene Unisex-Onsens oder moderne Onsen-Themenparks.

    Vor dem Onsen gründlich waschen

    Das Onsen-Wasser soll rein bleiben. Deshalb ist es üblich, dass sich alle Badegäste gründlich waschen bevor sie ins Onsen gehen. Meist gibt es hierfür einen eigenen Bereich mit Duschgel und Shampoo.

    Ein Onsen ist kein Spaßbad

    Planschen, Springen oder lautes Lachen: Das alles ist im Onsen absolut unangebracht. Stattdessen geht es darum, sich zu entspannen und die besondere Atmosphäre in Ruhe zu genießen .

    Handtücher gehören nicht ins Wasser

    Auf keinen Fall darfst du das Handtuch ins Wasser tauchen —selbst wenn es ganz sauber ist. Das gilt als extrem unhöflich.

    Haare müssen hochgebunden werden

    Wer lange Haare hat, soll sie zusammenbinden, damit sie auf keinen Fall das Wasser berühren. Das gilt als "unrein".

    Du solltest dich nach dem Baden ausruhen

    Das Baden im heißen Wasser kann sehr anstrengend sein. Deshalb solltest du danach nichts zu Anspruchsvolles planen. In den meisten Onsen gibt es eine Lounge, in der du Getränke bekommst. Das empfohlene Getränk nach dem Onsen-Bad ist frische Milch.

    Wie bade ich richtig im Onsen?

    Schritt 1 – Erst waschen
    Schritt 1 – Erst waschen

    Schritt 1 – Erst waschen

    Wasch dich gründlich mit Seife, bevor du ins Onsen gehst. Du MUST bereits in der Umkleide nackt sein. Badebekleidung etc. sind verboten, weil sie das Wasser verunreinigen.

    Schritt 2 – Halbe Strecke
    Schritt 2 – Halbe Strecke

    Schritt 2 – Halbe Strecke

    Danach gehst du zur Hälfte ins Onsen. Lass niemals deine Haare ins Wasser—das ist unhygienisch. Schwimmen ist ebenfalls nicht erlaubt.

    Schritt 3 – Ganz eintauchen
    Schritt 3 – Ganz eintauchen

    Schritt 3 – Ganz eintauchen

    Wenn du dich an das heiße Wasser gewöhnt hast, kannst du bis zu den Schultern eintauchen. Das kleine Handtuch darf nie ins Wasser—entweder zusammenfalten und auf den Kopf legen (hilft auch beim Abkühlen) oder am Beckenrand lassen.

    Schritt 4 – Abtrocknen
    Schritt 4 – Abtrocknen

    Schritt 4 – Abtrocknen

    Wenn du rausgehst, trockne dich gut ab. Anschließend kannst du dich auf einer Liege ausruhen. Danach kannst du, wenn du möchtest, Schritt 2 und 3 wiederholen.

    Schritt 5 – Nicht waschen
    Schritt 5 – Nicht waschen

    Schritt 5 – Nicht waschen

    Nach dem Bad nicht waschen! Wenn du dich danach etwas sauberer fühlen möchtest, verwend nur Wasser, aber keine Seife—sonst wäscht du die ganzen Mineralien wieder ab.

    Schritt 6 – Ausruhen
    Schritt 6 – Ausruhen

    Schritt 6 – Ausruhen

    Damit dein Kreislauf nicht schlappmacht, empfehle ich, dich nach dem Bad noch ein wenig auszuruhen, bevor du dich anziehst und gehst. In den meisten Onsen gibt es einen Bereich, wo du dich nach dem Umziehen entspannen kannst. Hier findest du oft auch den berühmten Kakao und Milchgetränke sowie weitere Erfrischungen, um dich zu entspannen und verlorene Flüssigkeit wieder aufzunehmen. Es gibt oft auch ein Restaurant, in dem du etwas essen kannst.

    Wirkung

    Das Wasser, in dem du im Onsen badest, enthält normalerweise besonders viele Mineralstoffe und andere Elemente. Deshalb gilt es als sehr gesundheitsfördernd. Die Durchblutung wird angeregt, Hautalterung verlangsamt. Verspannungen lösen sich im warmen Wasser und auch dein Kreislauf kommt auf Touren. Zusätzlich hilft die entspannende Atmosphäre im Onsen, um den Kopf frei zu bekommen, Schlafstörungen oder depressive Verstimmungen zu lindern.

    Unterschiedliche Onsen-Temperaturen

    Die Becken im Onsen sind nicht nur typisch warm, sondern es gibt auch unterschiedliche Temperaturbereiche—jede mit anderen gesundheitlichen Vorteilen. Die häufigsten Temperaturbereiche sind:

    • Kaltes Onsen (Reikan-sen): Mit Temperaturen zwischen 25 °C und 30 °C sind diese erfrischenden Bäder perfekt zum Abkühlen, besonders im Sommer. Sie regen die Durchblutung an und stärken das Immunsystem durch den Kältereiz.
    • Standard-Onsen: Die klassischen Onsen sind 40 °C bis 42 °C , angenehm warm und ideal für Entspannung.
    • Heißes Onsen: Bei 42 °C bis 44 °C sind diese Bäder ziemlich intensiv und sollten nur kurz genutzt werden. Sie sind besonders gut zur Kreislaufanregung und zur Linderung von Muskelschmerzen.
    • Sehr heißes Onsen (Jigoku-sen oder "Höllenquellen"): Diese extrem heißen Bäder mit Temperaturen von über 45 °C , manchmal sogar bis zu 50 °C, sind nur für ganz kurze Aufenthalte geeignet (meist nur wenige Sekunden bis maximal 1–3 Minuten!) und helfen speziell bei Gelenkschmerzen oder chronischen Problemen. Sei hier besonders vorsichtig und geh langsam hinein!

    In vielen größeren Onsen-Anlagen findest du mehrere Becken mit unterschiedlichen Temperaturen. Es ist beliebt, zwischen heißen und kalten Bädern abzuwechseln—das bringt den Kreislauf auf Trab und hat eine belebende Wirkung.

    Kanjis/Zeichen – Die wichtigsten Vokabeln rund ums Onsen

    Wichtige Kanjis

    • Heiße Quelle /Onsen 温泉
    • Wasser/ Oyu お湯
    • Quellwasser aus der Natur/ Tennen Onsen 天然温泉
    • Bad /Ofuro お風呂
    • Baden/ Nyūyoku 入浴
    • Eintrittskarte/ Nyūjōken 入場券
    • Frau/ Onna 女
    • Frauenbad/ Onnayu 女湯
    • Mann/ Otoko 男
    • Männerbad/ Otokoyu 男湯

    Weitere Kanjis

    • Erwachsene/ Otona 大人
    • Schüler/ Shōgakusei 小学生
    • Frauenbad/ Himeyu 姫湯
    • Männerbad/ Tonoyu 殿湯
    • Außenbad/ Rotenburo 露天風呂
    • Shampoo/ Shampu シャンプー
    • Seife/ Body Soap ボディーソープ
    • Ruheraum/ Kyūkeishitsu 休憩室
    • Empfehlung/ Osusume おすすめ
    • Öffentliches Bad/ Sentou 銭湯

    Welche Städte haben die berühmtesten Onsen?

    Beppu

    Beppu liegt auf der südlichen Hauptinsel Kyūshū und ist einer der ältesten und bekanntesten Onsen-Städte der Präfektur Oita. Hier gibt es mehr als 3.700 heiße Quellen, die jährlich von 12 Millionen Gästen genutzt werden. Die Stadt wird auch liebevoll „Onsen-Hauptstadt Japans“ genannt und ist für ihre „Jigoku“ (Höllen)—eine Serie heißer Quellen mit unterschiedlich gefärbtem Wasser, die viel zu heiß zum Baden und nur zum Anschauen gedacht sind—bekannt. Die acht bekanntesten dieser „Höllen“ sind beliebte Sehenswürdigkeiten. Neben traditionellen Onsen gibt es in Beppu auch Sandbäder (die Gäste werden in heiße, vulkanische Erde eingegraben) und Schlammbäder mit heilenden Mineralien. Die regionale Küche bietet Gerichte, die im heißen Dampf der Quellen gegart werden—das sogenannte „Jigoku-mushi“ (Höllendampfgaren).

    Kategorie Details
    Entfernung von Tokyo Ca. 970 km (Flug: 1,5 Stunden)
    Anzahl der Quellen Über 3.700 (höchste Konzentration in Japan)
    Bekanntheit ★★★★★ (landesweit bekannt)
    Besonderheit Die „8 Höllen“ (Jigoku), Sand- und Schlammbäder

    Atami

    Diese Region wird auch „heißes Meer“ genannt und ist seit der Edo-Zeit (1603–1868) als Onsen-Ort bekannt. Heute sind die verschiedenen Onsen rund um Atami besonders beim Geldadel und der Prominenz beliebt. Die Stadt liegt malerisch an der Sagami-Bucht auf der Izu-Halbinsel und bietet neben entspanntem Baden auch einen traumhaften Meerblick. Atamis Vergangenheit als Kurort reicht über 1.000 Jahre zurück, und einer Legende nach entdeckte der buddhistische Mönch Ninsai 1253 die erste heiße Quelle der Region. Das Wasser in Atami ist besonders reich an Natrium und Chlorid und soll bei Hautproblemen, Erschöpfung und Kreislaufbeschwerden helfen. Die meisten Ryokans und Hotels haben private Onsen mit Meerblick für ein außergewöhnliches Badeerlebnis. Kulturfans finden hier außerdem ein historisches Schlossmuseum, einen traditionellen japanischen Garten (Akao Herb & Rose Garden) sowie regelmäßige Feuerwerke im Sommer über der Bucht.

    Kategorie Details
    Entfernung von Tokyo Ca. 100 km (Zug: 45 Minuten mit dem Shinkansen)
    Anzahl der Quellen Über 500 Quellen
    Bekanntheit ★★★★☆ (besonders bei wohlhabenden Japanern)
    Besonderheit Onsen mit Meeresblick, exklusive Luxus-Ryokan

    Hakone

    In dieser beliebten Onsen-Stadt in der Präfektur Kanagawa verbringen jedes Jahr rund 3 Millionen Menschen ihren Urlaub. Schon seit 1.200 Jahren reisen Besucher zum Baden in die gemütlichen Ryokans der Region. Die Region Hakone ist Teil des Fuji-Hakone-Izu-Nationalparks und bietet neben zahlreichen Onsen eine spektakuläre Naturkulisse mit dem Vulkankrater Owakudani und dem malerischen Ashi-See, auf dem Ausflugsschiffe im Piratenlook fahren. Oft ist die Aussicht auf den majestätischen Fuji vom Onsen aus besonders beeindruckend, wenn das Wetter klar ist. Die Quellen in Hakone sind speziell schwefelhaltig und sollen bei Hautkrankheiten und Rheuma helfen. Für Kulturinteressierte gibt es das berühmte open air-Hakone-Skulpturenmuseum mit Werken internationaler Künstler sowie traditionelle Holzschnitzerei und Regionalhandwerk. Wegen der guten Erreichbarkeit von Tokyo aus ist Hakone besonders für Wochenendausflüge beliebt—sowohl bei Einheimischen als auch bei internationalen Besuchern.

    Kategorie Details
    Entfernung von Tokyo Ca. 90 km (Zug: 85 Minuten)
    Anzahl der Quellen Über 20 verschiedene Quellgebiete
    Bekanntheit ★★★★★ (international bekannt)
    Besonderheit Fuji-Blick, Owakudani Vulkanlandschaft

    Kinosaki

    Dieser Kurort an der Nordküste der Präfektur Hyōgo am Japanischen Meer ist seit dem 8. Jahrhundert für seine Onsen bekannt. Neben den berühmten Badestätten bezaubert der Ort mit nostalgischem Charme. Die hübsche Stadt zieht sich entlang eines zentralen Flusses mit Weiden und hölzernen Brücken. Der Legende nach entdeckte der buddhistische Mönch Dōchi Shōnin die heilenden Quellen 717 nach 1.000 Tagen Gebet. Besonders interessant ist das Konzept der "sieben öffentlichen Bäder" (Sotoyu), die mit einem Pass besucht werden können—jedes Onsen hat dabei seine eigene Geschichte und heilende Wirkung. Tradition ist es, im Yukata (leichter Baumwoll-Kimono) und mit Holzsandalen (Geta) durch das Städtchen zu schlendern und Onsen-Hopping zu machen. Kulinarische Highlights sind Matsuba-Krabben im Winter und Tajima-Rindfleisch (Ahn der berühmten Kobe-Rinder). Dazu gibt es saisonale Attraktionen wie Kirschblüten im Frühling, Strandspaß im Sommer und ein großes Feuerwerk zum Abschluss der Badesaison.

    Kategorie Details
    Entfernung von Tokyo Ca. 600 km (Zug: 3,5 Stunden mit Shinkansen)
    Anzahl der Quellen 7 öffentliche Onsen (Sotoyu) + private Ryokan-Bäder
    Bekanntheit ★★★★☆ (Geheimtipp für authentisches Badeerlebnis)
    Besonderheit Traditionelles Stadtbild, Onsen-Hopping im Yukata

    Shimoda

    Hier gibt es insgesamt vier Quellen: Rendai-ji Onsen, Kawachi Onsen, Shirahama Onsen und Kannon Onsen. Die historische Hafenstadt Shimoda liegt an der Südspitze der Izu-Halbinsel und spielt eine wichtige Rolle in der Neuzeit Japans. 1854 landete Commodore Perry hier mit seinen „schwarzen Schiffen“ und zwang Japan zur Öffnung und zum Ende der Isolation. Die Quellen von Shimoda sind weniger bekannt als die Hotspots, was sie besonders macht. Die vier Quellgebiete haben unterschiedlich zusammengesetztes Wasser—besonders beliebt ist die klare, salzhaltige Quelle von Shirahama Onsen, die bei Muskel- und Gelenkschmerzen helfen soll. Die Kombination von Onsen und Strandurlaub macht Shimoda aus: Rund um die Stadt liegen einige der schönsten Sandstrände Japans, sodass sich heiße Quelle und Meer verbinden. Für Historienfans gibt es den Ryōsen-ji-Tempel (hier wurde der erste Japan-USA-Vertrag unterzeichnet) oder das Perry Road Viertel mit erhaltenen traditionellen Häusern.

    Kategorie Details
    Entfernung von Tokyo Ca. 160 km (Zug: 2,5–3 Stunden)
    Anzahl der Quellen 4 Hauptquellgebiete
    Bekanntheit ★★★☆☆ (wenig touristisch, authentisch)
    Besonderheit Kombination aus Onsen und Strand, geschichtliche Bedeutung

    Nozawa

    Das ist nicht nur eines der besten Skigebiete Japans, sondern auch ein perfekter Ort, um im Onsen zu entspannen. Kulinarische Spezialitäten gibt es hier ebenfalls. Nozawa Onsen liegt in den Bergen der Präfektur Nagano und ist seit den Olympischen Winterspielen 1998 als Skizentrum bekannt. Besonders ist die Kombination aus erstklassigem Wintersport und traditioneller Onsen-Kultur. Das Dorf hat 13 öffentliche Onsen (Sotoyu), die von der Gemeinde betrieben werden und kostenlos genutzt werden dürfen—ein System, das bis in die Edo-Zeit zurückreicht. Diese Gemeinschaftsbäder waren früher sogenannte „Sammelheizer“, also nicht nur zum Baden, sondern auch zum Kochen und Wäschewaschen gedacht. Lokale Spezialitäten sind „Nozawana“ (eingelegtes Blattgemüse) und „Oyaki“ (gedämpfte Knödel, im heißen Quellwasser gegart). Ein kulturelles Highlight ist das Dōsojin-Feuerfest im Januar, bei dem ein riesiges Heiligtum verbrannt wird. Die engen Straßen mit traditioneller Holzarchitektur und den überall aufsteigenden Dampfwolken sorgen für eine besonders stimmungsvolle Atmosphäre.

    Kategorie Details
    Entfernung von Tokyo Ca. 250 km (Zug: 2–3 Stunden)
    Anzahl der Quellen 13 kostenlose öffentliche Bäder + Privat-Onsen in Ryokan
    Bekanntheit ★★★★☆ (international als Ski & Onsen-Gebiet bekannt)
    Besonderheit Kombination aus Skifahren & Onsen, kostenlose öffentliche Bäder

    Yudanaka

    Seit mehreren Jahrhunderten ist Yudanaka Onsen ein beliebter Ort für heiße Bäder. Heute wirkt der Ort recht modern. Yudanaka liegt ebenfalls in der Präfektur Nagano, nur wenige Kilometer von Nozawa entfernt, und gehört zur größeren Yamanouchi Onsen-Region. Berühmt geworden ist die Gegend vor allem durch den Jigokudani-Yaen-Kōen, der „Affenpark“, in dem japanische Schneeaffen in den heißen Quellen baden—ein faszinierendes Naturschauspiel, das Besucher aus aller Welt anzieht. Die Onsen-Tradition reicht bis ins 7. Jahrhundert, als ein buddhistischer Mönch die heilende Wirkung der Quellen entdeckte. Das Wasser ist besonders reich an Schwefel und Natrium und soll bei Hautproblemen, Rheuma und Muskelbeschwerden helfen. Neben den traditionellen Badehäusern gibt es viele Ryokans im traditionellen Stil mit privaten Onsen. In der Nähe finden sich historische Tempel und Schreine und das Skigebiet Shiga Kogen—eines der größten und höchsten Skigebiete Japans. Bekannt ist Yamanouchi auch für seine Sake-Brauereien, die das reine Quellwasser für besonders edlen Sake nutzen.

    Kategorie Details
    Entfernung von Tokyo Ca. 220 km (Zug: 2–2,5 Std mit Shinkansen)
    Anzahl der Quellen Mehrere Dutzend Quellen in Yamanouchi
    Bekanntheit ★★★★☆ (weltweit für die Schneeaffen bekannt)
    Besonderheit Jigokudani-Schneeaffenpark, kombinierbar mit Skiurlaub

    Kusatsu

    Das ist eines der beliebtesten Onsen-Resorts Japans. Das Quellwasser hier gilt als besonders heilsam. Als besondere Attraktion gibt es das „Yumomi“, bei dem das heiße Wasser mit riesigen Holzbrettern abgekühlt wird. Kusatsu in der Präfektur Gunma zählt zu den „drei großen Onsen“ Japans und ist berühmt für sein smaragdgrünes, stark saures und schwefelhaltiges Wasser. Mit einer Schüttung von über 5.000 Liter pro Minute ist das zentrale Yubatake („Hot-water field“) eine der ergiebigsten Quellen des Landes und prägt das imposante Ortszentrum. Das Wasser in Kusatsu erreicht 50–94 °C und wird mit einer traditionellen Methode, dem „Yumomi“, abgekühlt: Frauen in Tracht rühren dazu das Wasser mit großen Holzbrettern und singen dabei Volkslieder—ein beliebtes Schauspiel für Reisende. Der hohe Mineralgehalt (pH 2,1) soll speziell bei Hautproblemen, Verdauungsbeschwerden und bakteriellen Erkrankungen helfen. Ortsweisheit: „Kusatsu heilt alles außer Liebeskummer“. Es gibt eine eigene Badekultur mit dem Jikan-yu-Ritual: Badende tauchen für exakt drei Minuten in 48 °C heißes Wasser—länger gilt als schädlich. Die Berge ringsum bieten Skifahren im Winter und Wandern im Sommer, der aktive Vulkan Kusatsu-Shirane lockt mit einem türkisblauen Kratersee. Mehr dazu in meinem

    Kusatsu Onsen (草津温泉) Trip
    Kusatsu Onsen (草津温泉) Trip Travel Guide Onsen-Stadt mit viel Schnee
    Kategorie Details
    Entfernung von Tokyo Ca. 180 km (Bus/Zug: 3–4 Stunden)
    Anzahl der Quellen Über 100 Quellen, 18 öffentliche Bäder
    Bekanntheit ★★★★★ (eines der „drei großen Onsen“ Japans)
    Besonderheit Yubatake (zentrales Quellenbecken), Yumomi-Kühlungszeremonie

    Shirahama

    Hier gibt es nicht nur heiße Quellen, sondern auch wunderschöne Strände. Besonders Gäste aus der Kansai-Region kommen häufig ins Resort. Shirahama liegt in der Präfektur Wakayama auf der Kii-Halbinsel und ist eines der ältesten Onsengebiete Japans mit mehr als 1.300-jähriger Geschichte. Der Name heißt „weißer Strand“ und bezieht sich auf den 800 Meter langen Sichelstrand im Herzen des Ortes. Die seltene Kombination aus Onsen und Ozeanstrand macht Shirahama das ganze Jahr attraktiv. Die Onsen sind mineralreich, leicht alkalisch und sollen für seidig-weiche Haut sorgen. Besonders spektakulär sind die Rotenburo am Meer—z. B. das Saki-no-yu, wohl das älteste Freiluftbad Japans mit Traumblick auf den Pazifik. Ein weiteres Highlight ist das „Sakyu Onsen“, ein Sandbad, in dem Besucher in mit Quellenwasser erhitztem Sand eingebuddelt werden. Die Gegend ist voller Naturwunder; dazu gehören die Felsformation Engetsu-to (Mondbogen) und die Sandanbeki- („Dreistufenklippen“). Kulinarisch lockt Shirahama mit Meeresfrüchten, vor allem Kumano-Rind und Kishu-Pflaume. Modern ist das Resort ebenfalls: Es gibt große Hotels, einen Adventure-World-Tierpark (mit Pandas) und das „Shirahama Energy Land“, einen Freizeitpark über erneuerbare Energien.

    Kategorie Details
    Entfernung von Tokyo Ca. 500 km (Flug: 1 Stunde, Zug: 5–6 Stunden)
    Anzahl der Quellen Mehrere Dutzend Quellen, 15+ öffentliche Bäder
    Bekanntheit ★★★★☆ (bei Gästen aus Kansai sehr beliebt)
    Besonderheit Mix aus Onsen und Sandstrand, Rotenburo direkt am Meer

    Dogo

    Dieses Onsen ist ein echter Geheimtipp! Das mehrstöckige Badehaus wird vor allem von Einheimischen genutzt—war aber Inspiration für den beliebten Anime „Chihiros Reise ins Zauberland“. Dogo Onsen in Matsuyama auf Shikoku gilt als eines der ältesten Thermalbäder Japans mit bezeugter Geschichte von über 3.000 Jahren. Einer Legende nach heilte ein verletzter weißer Reiher hier seine Wunden—so wurde die Heilkraft der Quelle entdeckt. Das Wahrzeichen ist das Dogo Onsen Honkan, ein dreistöckiges Holzgebäude aus der Meiji-Zeit (1894), das unter Denkmalschutz steht. Es bietet getrennte Bäder für Männer und Frauen sowie exklusive Räume, die einst sogar der Kaiserfamilie vorbehalten waren. Das Gebäude war echte Vorlage für das Badehaus in Studio Ghiblis „Chihiros Reise ins Zauberland“. Tradition in Dogo ist, dass alle zwei Stunden ein Mitarbeiter dreimal läutet, um die Badezeit anzuzeigen—eine Sitte mit über 300 Jahren Geschichte. Das Mineralwasser sprudelt aus 260 Metern Tiefe und soll bei Gelenk- oder Muskelschmerzen und Kreislaufproblemen helfen. In der Umgebung findest du viele traditionelle Ryokan, einen alten Schrein (Isaniwa-jinja) oder den Dogo-Park mit der Ruine der Yuzuki-Burg. Unbedingt probieren: „Botchan Dango“ (dreifarbige Reisküchlein, benannt nach dem berühmten Roman „Botchan“ von Natsume Soseki, der in Matsuyama spielt).

    Kategorie Details
    Entfernung von Tokyo Ca. 800 km (Flug: 1,5 Std, Zug: 6–7 Std)
    Anzahl der Quellen Vor allem das historische Honkan-Badehaus
    Bekanntheit ★★★★☆ (historisch bedeutend, Anime-Ruhm)
    Besonderheit Eines der ältesten Onsen Japans, historisches Badehaus, Kulturerbe

    Yufuin

    Dieser malerische Onsen-Ort liegt im Tal, umgeben von hohen Bergen. Von den Außenbädern blickt man in die tolle Landschaft. Yufuin liegt in der Präfektur Oita auf Kyushu, nur 10 km vom berühmten Nachbarn Beppu entfernt, ist aber ganz anders. Während Beppu städtisch ist, wirkt Yufuin ländlich und idyllisch, am Fuß des gewaltigen Mt. Yufu (1.583m). Das Zentrum ist der idyllische Kinrin-See, der im Winter oft morgens dampft—wenn sich Quellen- und Seewasser mischen, entsteht dabei eine magische Szenerie. Anders als viele große Bäder ist Yufuin kein Massenresort, sondern ein Künstlerdorf mit aktiver Kunst- und Handwerksszene. Im Zentrum, entlang der Yunotsubo Kaido, gibt es viele Galerien, kleine Geschäfte und Boutiquen mit lokalen Spezialitäten und Produkten aus Handarbeit. Die Onsen von Yufuin sind bekannt für ihr klares, geruchloses, mild mineralisiertes Wasser, das sehr sanft zur Haut ist. Viele traditionelle Ryokan und moderne Hotels bieten private Bäder mit tollem Bergblick. Besonderes Highlight ist der „Yufuin no Mori“ (Wald von Yufuin), ein luxuriöser Ausflugszug zwischen Hakata (Fukuoka) und Yufuin. Zu den Spezialitäten zählen Yufuin-Rind, „Yufuin Pudding“ und „Kobocha“—eine Art Käse-Ofensoufflé.

    Kategorie Details
    Entfernung von Tokyo Ca. 970 km (Flug: 1,5–2 Std, Zug: 7+ Std)
    Anzahl der Quellen Über 800 Quellen in der Region
    Bekanntheit ★★★★☆ (künstlerisch, stilvoll, Genießer-Ort)
    Besonderheit Künstlerflair, Kinrin-See, schöner Blick auf den Mt. Yufu

    Onsen-Erlebnisse außerhalb Japans

    Deine nächste Japanreise ist noch nicht geplant, aber du möchtest trotzdem ein bisschen Onsen-Feeling? Es gibt Alternativen rund um die Welt—auch wenn sie nicht ganz so authentisch sind wie das Original in Japan:

    • Europa: In Deutschland und anderen europäischen Ländern gibt es Bäder im japanischen Stil, das Wasser wird aber meist künstlich erhitzt. Thermalbäder wie in Baden-Baden oder Budapest sorgen für ähnliche Entspannung, aber mit anderer Badekultur.
    • Taiwan: Besonders rund um Taipei, im Beitou-Viertel, finden sich viele heiße Quellen mit starkem japanischem Einfluss—das ist deutlich authentischer als anderswo.
    • Neuseeland: Die Vulkanlandschaft sorgt in Neuseeland, vor allem in Rotorua, für zahlreiche heiße Quellen und Thermalfelder.
    • Island: Die berühmte Blue Lagoon und viele weitere Geothermie-Bäder bieten ein ähnlich vulkanisches Badeerlebnis, nur im nordischen Stil.
    • USA: In Kalifornien und besonders in Hot Springs, Arkansas, gibt es traditionsreiche Badekultur; außerdem entstehen in amerikanischen Großstädten immer mehr japanisch inspirierte Badehäuser.

    Trotzdem gilt: Die einzigartige Verbindung von traditioneller japanischer Kultur, Etikette und echter Vulkanquelle macht ein Onsen-Erlebnis so besonders. Am authentischsten bleibt das Original—also auf nach Japan für das echte Onsen-Feeling!

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