Inhaltsverzeichnis:
Die japanische Küche ist ja an sich schon besonders. Damit es aber noch authentischer wird, sollte es richtig serviert werden. Neben dem Essen ist das richtige Geschirr in der japanischen Esskultur ein sehr wichtiger Bestandteil.
Wie für Japan typisch, ist das Design nicht nur schön, sondern auch unglaublich praktisch. Sollte die japanische Küche noch neu für dich sein, dann kannst du natürlich auch dein normales Geschirr nehmen und drauf los probieren.
Essen als Erlebnis
Da Essen in der japanischen Gesellschaft eine wichtige Rolle spielt, sind einige Punkte wie Uhrzeit zu beachten. Japaner haben oft feste Essenszeiten und halten sich gerne daran fest. Für ein intensives Geschmackserlebnis wird farblich abgestimmtes Geschirr benutzt. Hier gilt traditionell, dass die verschiedenen Beilagen und die Hauptspeise auf jeweils eigenen Geschirren angerichtet wird. Außerdem ist eine angenehme Atmosphäre wichtig. Man isst gerne in Restaurants oder mit Freunden zu Hause, aber nicht unterwegs auf der Straße oder gar im Stehen.
Welches Geschirr wird in Japan verwendet?
Für die verschiedenen Gerichte gibt es jeweils ein spezielles Geschirr. Schüsseln für Reis und Ramen, Dip-Schalen für Sojasauce, Schalen mit Deckel für Miso Suppe und vieles mehr.
Wie schon erwähnt, besteht ein Gericht aus mehreren kleinen “Gerichten”. Diese werden getrennt voneinander auf Tellern und Schüsseln auf einem großen Tablett serviert. Der wichtigste Teil des Gerichts (meist Fleisch oder Fisch) steht in der Mitte des Tabletts, die anderen Beilagen sind asymmetrisch rundherum angeordnet.
Die Stäbchen liegen vor dem Tablett auf einem Stäbchenhalter, mit der dünneren Seite nach links.
Japan vs. Europa
Das Geschirr, was wir aus Deutschland kennen, ist oft aus Porzellan und damit ziemlich schwer. Da man in Japan die Schüsseln und Teller oft in der Hand hat und diese zum Mund führt, braucht man ein leichteres Material, um bequem essen zu können. Daher wird das japanische Geschirr meistens aus Ton hergestellt.
Da außerdem nicht mit Besteck gegessen wird, sondern mit Stäbchen, wird der Ton nicht vom Metall zerkratzt. Viele Schüsseln sind sehr tief, und mit Messer, Gabel oder Löffel könnte man auch gar nicht so leicht bis an den Boden kommen.
Habt ihr euch auch schonmal gefragt, warum es auf japanischen Tischen so “durcheinander” aussieht und es kein einheitliches Geschirrservice gibt wie in Europa? Das liegt daran, dass das Geschirr vor allem perfekt zum Gericht passen soll und nicht zum Rest des Geschirrs. Zusammen ergibt es aber trotzdem ein harmonisches Gesamtbild.
Welche Arten von Geschirr gibt es?
In Japan gibt es allerlei unterschiedliches Geschirr aber es wird grob in Schüsseln, Besteck, Teller und Teeservice unterteilt. Im Nachfolgenden findet ihr einen kurzen Überblick und dann gehen wir näher auf die unterschiedlichen Kategorien und Merkmale ein.
Schüsseln in Japan
Schüsseln sind in Japan das Herz und Seele einer jeden Mahlzeit. Sie unterscheiden sich durch Tiefe, Größe und ob sie einen Deckel haben. “Chawan” ist die Reisschüssel, “Donburi-Bachi” wird für Nudeln benutzt und aus der “Shiru-Wan” kann man die Miso Suppe genießen.
Besteck in Japan
Da in Japan die Speisen meistens schon in mundgerechten Häppchen serviert werden, benutzt man hauptsächlich Essstäbchen. Westliches Besteck wird eher selten verwendet, da im feudalen Japan spitze Gegenstände, wie ein Messer, als eine drohende Geste gedeutet wurden. Essstäbchen gibt es in den verschiedensten Farben und Materialien, wie Holz, Porzellan oder auch Metall. Europäisches Besteck wird nur selten verwendet, zum Beispiel für Curry.
Teller in Japan
Die Hauptspeise wird auf einem “Yakimon-zara”, einem flachen, rechteckigen Teller serviert. Dieser befindet sich in der Mitte des Tabletts. Alle weiteren Beilagen werden jeweils getrennt voneinander auf verschieden großen Tellern und Schüsseln rundherum platziert.
Teegeschirr in Japan
Wenn man an Japan denkt, wird einem bestimmt die japanische Teezeremonie ins Gedächtnis gerufen. Der Tee nimmt einen hohen Stellenwert in der japanischen Kultur ein. Daher ist es nicht verwunderlich, dass das Teegeschirr einen ebenso wichtigen Platz einnimmt, wie der Tee selbst. Besonders die japanische Teeschale, auch bekannt als “Chawan”, hat einen besonderen Platz im japanischen Geschirr und besitzt, im Gegensatz zur europäischen Tasse, keinen Henkel.
Okasu, das Beilagen Geschirr
Wie du weißt, hat in Japan jedes Gericht und jede Beilage ihren eigenen Platz. So befinden sich auf dem Tablett viele kleinere und größere Schüsseln, Schalen und Teller. Die kleinen Schalen für Sauce heißen “Mame-zara”, während in “Kobachi” - kleinen Schüsseln - Salat und besondere Gerichte gereicht werden. Die kleinen Teller, worauf sich Gemüse, Tofu und co. befinden, nennen sich “Ko-zara”. Beim Kombinieren dieser kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen, es gibt keine bestimmte Ordnung.
Nudelschüssel
Neben Reis machen Nudeln einen wichtigen Teil in der japanischen Küche aus. Damit diese gut präsentiert werden, gibt es eigens für sie spezielle Schüsseln, die “Donburi-bachi” heißen. Sie sind besonders groß, breit und tief, damit Nudelsuppen, Udon oder Soba nicht an den Seiten überlaufen. Ab und zu werden aber auch Reisgerichte in ihr serviert. Falls das Gericht die “Hauptspeise” ist, wird die Donburi auch in die Mitte des Tabletts gestellt, anstelle des “Yakimon-zara”. Es wird außerdem viel Wert auf die Präsentation der Speisen in der Donburi Schüssel gelegt. So werden sie mit viel Liebe zum Detail mit verschiedenen Toppings dekoriert.
Suppenschale für Miso Shiru
Schalen für die Miso Shiru Suppe sind mit einem Durchmesser von nur 10-13 Zentimetern ziemlich klein, weil direkt aus ihnen getrunken wird. Deswegen werden sie auch üblicherweise aus Holz hergestellt, damit sie beim Anfassen nicht zu heiß sind. Da in der Suppe aber auch oft Zutaten sind, die mit Stäbchen gegessen werden, ist die Öffnung dennoch breit genug, damit man bequem an diese herankommt. Sehr häufig haben diese Schalen auch einen Deckel, damit die Suppe nicht abkühlt. Der leckere Duft kommt einem direkt entgegen, wenn man den Deckel abnimmt.
Reisschale
Reis ist die wohl wichtigste und bekannteste Zutat der japanischen Küche. Selbstverständlich gibt es daher auch für diesen gleich mehrere verschiedene Schalen. Reis wird so serviert, dass ein kleiner Berg entsteht, der bis über den Rand zu sehen ist.
Zum einen gibt es die “Meshiwan”, welche eine ähnliche Größe wie die Schale der Miso Suppe hat. Aber im Gegensatz zu den Miso Schalen, die aus Holz gefertigt sind, sind die Meshiwan meistens aus Ton oder Porzellan und haben keinen Deckel.
Dann gibt es noch “Hankis”, diese sind den Meshiwan sehr ähnlich, mit dem Unterschied, dass sie einen Deckel haben.
Hankis, in denen große Portionen Reis für mehrere Personen Platz findet, werden “Ohitsu” genannt.
In vielen deutschen Haushalten ist es üblich, dass jedes Familienmitglied seine eigene Tasse hat. In Japan übernimmt die Reisschüssel diesen Part. Dabei ist das Aussehen und die Größe je nach Geschmack der Person, der sie gehört.
Ramen-Schale
Ein weiteres sehr bekanntes japanisches Gericht sind Ramen. Und vielleicht ist dir dabei schon die spezielle Ramen Schüssel “Ramen Bachi” aufgefallen. Fast eineinhalb Liter Flüssigkeit passt in diese Schüsseln und sie sind recht groß, mit einer Öffnung von bis zu 20 Zentimetern. Ramen Bachi sehen ein bisschen aus wie ein Trichter, der nach oben hin breiter wird. Das hat natürlich auch einen praktischen Grund, denn so kann man mit den Stäbchen die einzelnen Zutaten oder Toppings gut sehen und bequem herausholen. Besonders im Winter sind Ramen ein beliebtes Gericht, weil sie schön von innen wärmen.
Geschirr für Sushi oder Sashimi
Sushi darf als typisch japanisches Gericht natürlich nicht fehlen. Und wer schon einmal Sushi essen war, der weiß, dass es sehr schnell, sehr voll werden kann auf dem Tisch mit den ganzen kleinen Tellern und Schalen.
Jede Person bekommt ein eigenes Sushi Service zum Essen, was aus Stäbchen, einem Stäbchenhalter, kleinen Dip Schalen für Sojasauce, Ingwer und Wasabi, sowie einem Teller besteht.
Die Stäbchenhalter gibt es genauso wie die Stäbchen in den unterschiedlichsten Designs und Formen. Die Dip-Schalen sind rechteckige oder runde, flache Schalen mit weniger als 10 Zentimeter Durchmesser.
Das Sushi selbst wird auf einem Extra Teller in der Mitte des Tisches angerichtet. Das sogenannte “Funamoriki” ist eine flache, bootsförmige Schale, die das Sushi besonders gut präsentiert.
Kommentare