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In Japan ist Tee fester Bestandteil der Kultur. Das bedeutet auch, dass man nie daneben greifen kann, wenn man sich für einen Tee als kleines Mitbringsel entscheidet. Es gibt Tees überall in sämtlichen Geschmackssorten zu kaufen, ob im Supermarkt oder am Automaten, in Dosen oder in Flaschen, warm oder kalt. Die beliebteste Sorte ist dabei der grüne Tee, welcher auch bei der Teezeremonie ausgeschenkt wird. Es gibt weiterhin einige Süßigkeiten und pikante Speisen, in denen Tee verarbeitet wird. Was es genau mit dem Tee in Japan auf sich hat, erfährst du in diesem Artikel.
Geschichte des Tees in Japan
Es war nicht immer so, dass jeder Tee trinken konnte. Denn ganz am Anfang, als der Tee vor ca. 700 n. Chr. aus China in Japan eingeführt wurde, galt er als Luxusobjekt. Das bedeutet, wer Tee trank, war entweder reich oder hat als Priester an religiösen Zeremonien teilgenommen, da der Tee in erster Linie aus gesundheitlichen Gründen getrunken wurde. Erst zwischen dem 12. bis 16. Jahrhundert kam es in der einfachen Bevölkerung zu einer Verbreitung des Tees. Es ging sogar so weit, dass man anfing, extra Geschirr für Tee herzustellen. Aber meist war dieses von solch hoher Qualität, dass nur Mitglieder der oberen Gesellschaftsschicht es sich leisten konnten. Man sammelte Einzelstücke, die man dann nur für besondere Gäste hervor holte. Kam man zum Teetrinken zusammen, wurde in der Regel über das Geschirr und den gereichten Tee gesprochen. Man nutzte solche Momente auch gerne für besondere Gespräche, die dann über die Zeit immer intimer wurden, sodass man eigens einen Raum errichtete – das Teezimmer. In diesen spärlich eingerichteten Räumen saß man mit seinen Gästen und genoss den Tee. Hieraus entwickelte sich später die Teezeremonie.
Wie ist es eigentlich Heute?
Heute gehört vor allem der grüne Tee mit seinen unterschiedlichen Sorten zu den Alltagsgetränken. Wie Wasser wird er meistens ohne Aufpreis in Restaurants zu einer Bestellung dazu gereicht. Man kann sogar sagen, dass grüner Tee dem Reis in seiner Bedeutung das Wasser reichen kann. Bist du irgendwo eingeladen, dann wirst du mit großer Sicherheit grünen Tee als Zeichen guter Manieren serviert bekommen. In den heißen Sommermonaten wird Tee übrigens in der Regel gekühlt getrunken.
Welche anderen Teesorten gibt es in Japan noch?
Ryokucha
“Ryoku” steht im Japanischen für Grün und “Cha” für Tee, somit bedeutet “Ryokucha” wortwörtlich einfach nur grüner Tee. Da in Japan viel grüner Tee getrunken wird, gibt es diesen in den verschiedensten Variationen.
Gyokuro
Der Tee Gyokuro wird in Deutschland als einer der edelsten unter den grünen Tees betrieben, da er beim Anbau in Japan etwas mehr Pflege bekommt. Die Blätter werden Mitte April vor der starken Sonneneinstrahlung abgedeckt und geschützt, sodass sie amfrühen Morgen mit Tau bedeckt sind. Dadurch ist der Tee tiefgrün und hat einen einmalig blumigen und süßen Geschmack. Dies gibt dem Tee auch seinen besonderen Spitznamen: Tautropfen.
Matcha
Spricht man von japanischem Tee, dann meinen viele Matcha. Dies ist ein gemahlener, grüner Tee, für den Pflanzenblätter in einem langen Prozess zu feinem Pulver zerrieben werden. Der Matcha spielt in Japan eine solch besondere Rolle, dass der Tee heute in vielen anderen Lebensmitteln wie Süßigkeiten oder sogar Nudeln mitverarbeitet wird.
Sencha
Sencha gehört im Ausland neben Matcha zu den bekanntesten japanischen Sorten. Als loser Tee hat er im Vergleich zu Matcha eine viel dunklere Farbe und einen viel kräftigeren Geschmack.
Kabuse-Cha
Der Name des Kabuse-Cha kommt daher, dass der Tee im Halbschatten am besten gedeiht und sprichwörtlich 2 Wochen abgedeckt werden muss, was im japanischen “kabuseru” bedeutet. Daher ist er eher hellgrün und geschmacklich milder als der Sencha.
Bancha
Bei Bancha handelt es sich um einen grünen Tee. Diese Sorte wird in Japan am zweithäufigsten getrunken, was sich im Namen widerspiegelt, nämlich bancha für "gewöhnlicher Tee". Er wird auch gerne wegen seiner vielen Spurenelementen und Mineralstoffen getrunken.
Kukicha
Dieser grüne Tee wird aus Stämmen und Zweigen der Teepflanze produziert. Diese müssen mindestens 3 Jahre alt sein. Dadurch beinhaltet diese Sorte auch kaum Koffein.
Houjicha
Für die Herstellung des Houchija werden feine Ästchen und Blätter geröstet. Leider werden dem Tee bei diesem Prozess viele Wirkstoffe entzogen.
Genmaicha
Genmaicha wird hergestellt, indem grünen Teeblättern gerösteter Reis beigemischt wird, sodass er im Geschmack etwas sanfter und dafür nussiger wird.
Gabalong
Der Name Gabalong setzt sich aus den beiden Wörtern “Gaba” für Gamma-Aminosäuren und “long” für Oolong zusammen. Durch die vielen Gamma-Aminosäuren bekommt er eine sehr frische und leicht süße Note. Das Besondere am Gabalong ist, dass er, im Gegensatz zu anderen Tees in Japan, vorwiegend in Shizuoka und in der Osaka Region angebaut wird.
Mugicha
Gekühlt einer der beliebtesten Tees im japanischen Sommer. Er wird aus gerösteter Gerste hergestellt, wodurch er koffeinfrei ist und im Vergleich zum grünen Tee einen milden Geschmack hat.
Sobacha
Auch dieser Tee wird aus geröstetem Getreide hergestellt, nämlich Buchweizen. Er enthält viele Antioxidantien und wird kalt oder warm getrunken.
Kombucha
Hört man Kombucha, denkt man wahrscheinlich an das hippe Getränk, was aus dem Kombuchapilz gewonnen wird. Aber bei dem japanischen Tee Kombucha handelt es sich um einen Tee, der aus Algen gewonnen wird, wodurch er etwas salzig schmeckt. In Japan wird er meist mit einer Umepflaume zusammen getrunken.
Sanpincha
Sanpincha ist ein Jasmintee aus Okinawa, dem südlichsten Zipfel Japans. Er wird in Japan auch chinesischer Tee genannt und schmeckt etwas bitter.
Yamecha
Yamecha wird in Spezialläden für Tee verkauft, weil er in Japan dank seiner hohen Qualität immer wieder mit Preisen ausgezeichnet wird. Er kommt aus der Gegend von Fukuoka, ist mild und schmeckt etwas süßlich.
Gobocha
Gobocha wird aus der Klettenwurzel gewonnen, die fester Bestandteil in der japanischen Küche ist. Obwohl die Wurzel bei der Herstellung geröstet wird, behält der Tee einen erdigen Geschmack bei.
Tamaryokucha
Diese Sorte wird auch “Edelsteintee” genannt und schmeckt nicht nur aromatisch, sondern ist auch mild. Brüht man ihn auf, dann öffnen sich die einzelnen Teeblätter.
Wo kannst du deinen Tee am besten in Japan kaufen?
In Japan wird Tee ganz groß geschrieben, sodass man an jeder Ecke eine Möglichkeit hat, losen Tee in guter Qualität zu bekommen. Er ist sogar so beliebt, dass er in vielen Kantinen und Kettenrestaurants kostenfrei gereicht wird. Im japanischen Sommer wartet der Tee meist schon am Tisch, damit man ihn sofort gekühlt trinken kann. Tee wird in Japan in der Regel ungesüßt genossen.
Welcher Tee wird am meisten getrunken?
Wie bei uns gibt es auch in Japan eine Bandbreite an Tees. Insbesondere erfreut sich der grüne Tee größter Beliebtheit. In seiner Pulverform (Matcha) ist er weltweit bekannt. Im Land der aufgehenden Sonne kann man sogar viele Tees finden, die aus gerösteten Getreidekörnern wie Reis oder Weizen hergestellt werden. Deswegen gibt es natürlich auch eher unbekannte Sorten.
Wo kommt der japanische Tee eigentlich her?
Tee wird in Japan allerorts angebaut. Dennoch haben sich mit der Zeit Shizuoka, Kyoto, Kagoshima, Miyazaki, Fukuoka, Mie und Kumamoto als Anbaugebiete etabliert. Welche Teesorte wo angebaut wird ist meist von der Bodenqualität abhängig.
Grün und Schwarz – was ist der Unterschied?
Es ist zwar so, dass beide Teesorten von derselben Pflanze, nämlich Camellia Sinensis, gewonnen werden, aber durch die Verarbeitung entstehen Geschmacksunterschiede. Bei schwarzem Tee werden die Blätter zuerst fermentiert und dann weiterverarbeitet. Dies gibt dem Tee auch seine dunkle Farbe. Da die Fermentierung beim grünen Tee ausbleibt, behält er seine natürlich grüne Farbe und hat einen anderen Geschmack.
Ist grüner Tee wirklich so gesund?
Ganz kurz: Ja, grüner Tee ist super gesund! Die Vorteile sind auch durch etliche Studien bewiesen. Trinkst du viel grünen Tee, dann tust du dir und deinem Körper etwas Gutes. Denn mit seinen Antioxidantien stärkt er nicht nur dein Immunsystem, sondern hält auch deine Zellen jung. Weiterhin kann er Krebs- und Diabetesrisiko senken, Stress reduzieren, sowie den Stoffwechsel, die Verdauung und die Fettverbrennung ankurbeln.
Was ist die japanische Teezeremonie?
Seit dem 14. Jahrhundert praktiziert, ist die Teezeremonie ein wichtiger Teil der japanischen Kultur und Geschichte. In der japanischen Sprache gibt es mehrere Wörter für diese Zeremonie, und zwar “Ocha“, “Sado“ und “Chanoyu“. Sie gilt als Kunst und spirituelle Disziplin, wo grüner Tee (Matcha) zubereitet und mit traditionellen Süßigkeiten den Gästen serviert wird. Damit nichts von diesem besonderen Erlebnis ablenkt, ist der Raum spärlich dekoriert. Meist gibt es nur eine dezente Blumendekoration, die Ikebana genannt wird und auch jahreszeitlich abgestimmt ist. Idealerweise herrscht eine ruhige, erholsame Atmosphäre bei der Zeremonie vor. Der Gastgeber sollte dabei nach Möglichkeit den Gästen ein durchweg positives Erlebnis bieten.
Wo bekommst du in Deutschland japanischen Tee her?
Am einfachsten und schnellsten bekommst du ihn über das Internet. Hier gibt es eine kleine Übersicht an deutschen Anbietern, bei denen du sofort fündig wirst.
Online-Shops
Teaworld
Hier findest du neben dem großen Sortiment auch eingehende Beschreibungen zu den einzelnen Sorten. Teezubehör wie Teekannen können hier ebenfalls erworben werden.
Paperandtea
Auch bei Paperrandtea kannst du aus einer großen Bandbreite auswählen. Wenn du mal nicht weißt, für welchen Tee du dich entscheiden sollst, findest du zu jedem Tee eine Geschmacksbeschreibung.
Tee-Kaffee-Shop
Neben Kaffee findest du, wie der Titel schon sagt, auch Tees. Bei diesem Spezialisten findest du eine sehr große Auswahl an Geschmacksrichtungen und viele Tees werden mit Fruchtstückchen ergänzt.
Tee Gschwendner
Neben klassischen japanischen Tees bekommst du hier auch Bio-Tees, nach denen du gezielt suchen kannst.
Teestuben und Teehäuser
Willst du so richtig schön mit Tee verwöhnt werden, dann probiere doch mal eine schöne Teestube aus. In Deutschland gibt es so einige.
Mamecha, Berlin
Das süße japanische Café: Mamecha befindet sich in Berlin Mitte, in dem es allerlei Teesorten und japanische Süßigkeiten gibt, auch zum Mitnehmen.
Mulackstraße 33, 10119 Berlin
Teehaus KanShoAn, München
Im Englischen Garten in München gibt es regelmäßig Teezeremonien, an denen du teilnehmen kannst. Hier kannst du dir ein Stück Japan nach Hause holen.
Letcha, München
Gehst du ins Letcha, dann empfehlen wir dir, die Matchagetränke auszuprobieren. Alle Tees sind hier von bester Qualität und können auch für zu Hause gekauft werden
Herzogstraße 1a, 80802 München
Phoenix Tee, Frankfurt
Diese Lokalität ist spezialisiert auf Teesorten, die du so auf dem deutschen Markt nicht findest. Willst du zu Hause Matcha auch mal so “richtig“ zubereiten, dann findest du hier geeignete Utensilien.
Friedberger Landstraße 82, 60316 Frankfurt am Main
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