In diesem Beitrag beschreibe ich Kimchi sehr detailliert und möchte dir einen großen Überblick geben. Ich hoffe, dass du nach diesem Beitrag dein erstes Kimchi ausprobieren willst.

Was ist Kimchi

Kimchi ist eine traditionelle koreanische Speise, die der Oberbegriff für eine besondere Zubereitungsart von Gemüse ist. Dabei wird das Gemüse gewürzt, eingelegt und fermentiert. Während des Zubereitungsprozesses findet eine Fermentation statt, die dafür sorgt, dass das Gemüse den besonderen säuerlichen Charakter erhält. In Korea wird gutes Kimchi für teilweise 12 Monate fermentiert. Ein so langer Fermentierungsprozess ist streng genommen ein Muss für jedes Kimchi. Darüber hinaus entwickeln sich durch die Fermentation wertvolle Bakterien, denen für den menschlichen Körper gesundheitlich Eigenschaften nachgesagt werden. Kimchi ist sozusagen vergleichbar mit dem deutschen Sauerkraut, welcher ebenfalls für längere Zeit vor sich hin gart.

Die Bezeichnung „Kimchi“ stammt ursprünglich von „shimchae“ ab, was so viel wie „Salzen von Gemüse“ heißt. Diese Bedeutung hat sich mit der Zeit zu „Kimchi“ entwickelt und hat sich fest in die koreanische Kultur etabliert.

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Wie entwickelte sich Kimchi

Zur Winterzeit fallen die Temperaturen in Südkorea sehr stark ab. Zudem ist Koreas Landschaft teilweise sehr gebirgig, was die Haltung von Tieren und den Anbau von viel Pflanzen erschwert. Gerade zur frühen kaiserlichen Zeit hatte die koreanische Bevölkerung auch deswegen wenig Möglichkeiten an Nahrungsmittel zu kommen. Dadurch entwickelte sich die Herstellung von eingelegten Gemüse und von getrockneten Produkten, welche sich monate-/ und jahrelang halten lassen. Mit der Zeit entwickelten die Menschen die besondere Zubereitungsart der Fermentierung, und das nährstoffreiche Kimchi wurde geboren. Eine genaue Zeitperiode ist auch für Historiker nicht genau nachzuvollziehen, da der genaue Ursprung des Kimchis nicht nachvollziehbar ist.

Kimchi in der Neuzeit

Kimchi entwickelt sich seit Jahren zu einem Exportschlager Koreas. Immer mehr Menschen der westlichen Länder, insbesondere Kanada, USA, England, Frankreich und auch Deutschland, wollen das gesunde Nahrungsmittel essen und selbst herstellen. Dadurch floriert der Kimchi-Handel in asiatischen Supermärkten und der gesunde Lebensstil wird stärker gelebt. Der heutige Foodtrend, welcher zu gesunden, am besten low-carb und fettfreien Speisen übergeht, schließt auch das schmackhafte Superfood Kimchi ein. Auch immer mehr Kimchiliebhaber stellen ihr eigenes Kimchi zuhause her oder bestellen es im Internet.

Superfood? Genau, denn alle Kimchisorten weisen einen besonderen Mehrwert für den menschlichen Körper auf. Es ist mit wissenschaftlichen Studien bewiesen, dass der regelmäßige Konsum von Kimchi die Gesundheit maßgeblich fördert. Näheres dazu im Kapitel „Gesundheit“.

  • Kohl KimchiKohl Kimchi (auch Mat-Kimchi)
  • Gurkenkimchi (Oi-Kimchi)
  • Kohlkimchi (Baechu-Kimchi)
  • Rettichkimchi (Kkakdugi)
  • (Green) Onionkimchi (Pa-Kimchi)
  • Distelblätterkimchi
  • Schnittlauchkimchi (Buchu-Kimchi)
  • Perilla-Blatt-Kimchi (Kkaenip-Kimchi)
  • Bärlauchkimchi (San Maneul Kimchi)
  • Und viele weitere Kimchi – Sorten
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Was gibt es für Kimchi

Jede Gemüsesorte lässt sich zu Kimchi verarbeiten. Dabei liegt das Geheimnis in der Herstellung. In Korea wird in jeder Region unterschiedliches Kimchi hergestellt, was sich zwar im Herstellungsprozess und in den Zutaten ähnelt, es trotzdem differenzierbare Geschmäcker gibt; ähnlich wie beim deutschen Bier. Grundlegend unterscheidet man aber zwischen folgenden drei Kimchisorten.

1. Das Scharfe Kimchi

Bei diesem Kimchi wird viel Gochugaru (Koreas scharfer Chili) verwendet. Koreaner lieben scharfe Speisen und daher ist scharfes Kimchi sehr populär. Die meisten in Deutschland befindlichen asiatischen Supermärkte haben scharfes Kimchi in ihrem Sortiment. Bislang habe ich nur in wenigen asiatischen Supermärkten andere Kimchisorten (Mildes Kimchi, Wasserkimchi) entdecken können. Die bekanntesten scharfen Kimchis sind unter anderem:

Die scharfen Chiliflocken beinhalten darüber hinaus viele wertvolle Inhaltsstoffe. Aber Vorsicht. Zu viel scharfes Essen, schädigt die Magenschleimhaut. Abhilfe verschafft da das milde Kimchi

2. Das milde Kimchi

Bei diesem Kimchi wird, wie es der Name bereits verrät, nur eine leichte Würzung vorgenommen. Es wird auch als das weiße Kimchi bezeichnet, da es keine rote Verfärbung aufweist. Hierbei verzichtet man gänzlich auf Chiliflocken. Das weiße Kimchi ist besonders bei Kleinkindern und bei schärfe-empfindlichen Personen beliebt.

3. Wasserkimchi – „Nabak Kimchi“

Diese Kimchi Variante besteht aus sehr dünn geschnittenen Gemüse (üblicherweise aus festen Gemüsesorten wie Rettich und Karotten). Wasserkimchi ist besonders leicht zu zubereiten, da das Gemüse direkt in die Flüssigkeit eingelagert wird. Das Grundrezept des Nabak Kimchi beinhaltet zudem nur pflanzliche Zutaten und ist daher für jeden veganen Ernährungsplan geeignet.

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Wie schmeckt und riecht Kimchi

Den Geschmack von Kimchi kann man nicht genau definieren. Jedes Gemüse, welches zur Kimchi-Zubereitung verwendet wird, schmeckt im Endergebnis anders. Allgemein kann man sagen, dass Kimchi leicht säuerlich und salzig schmeckt. Hinzu kommt noch eine gewisse Schärfe, die je nach Rezept stark schwankt. Personen, die Kimchi zum ersten Mal probieren, können vermutlich erschrecken, da der typische Kimchi Geruch direkt in die Nase steigt.

Der besondere Geruch von Kimchi

Eine für viele Menschen negative Eigenschaft von Kimchi, ist der strenge Geruch. In Korea besitzen die Menschen eigens einen Kimchi-Kühlschrank, da auch verschlossene Lagerboxen den Geruch nicht zu 100 % standhalten können. Sei also gewarnt vor dem typischen Kimchigeruch!

Wie gesund ist Kimchi

Kimchi ist bewiesener Maßen eines der gesündesten Lebensmittel der Welt . Die vielen unterschiedlichen Zutaten, welche im Kimchi enthalten sind, haben individuelle gesundheitsfördernde Besonderheiten, die auf einer Gabel schlussendlich vereint werden. Beispielsweise trägt Kimchi dazu bei, dass der Cholesterinspiegel gesenkt wird. Der sehr niedrige Energiewert ( 25 kcal pro 100 gr ) lässt besonders Fitnessfreaks und Kalorienzähler aufhorchen. Des Weiteren beruhigen die Milchsäurebakterien, die das Kimchi leicht sauer schmecken lassen, die Darmflora und den Magen. Hinzu kommen noch weitere Auswirkungen wie jüngere und langsamer alternde Haut , Unterstützung des Immunsystems und des Gehirns und Reduzierung des Körperfettanteils . All diese Eigenschaften wurden wissenschaftlich bewiesen.

Da bleibt dann nur noch eine Frage offen im Raum stehen: Warum isst du gerade kein Kimchi?

Ist Kimchi vegetarisch/vegan?

Das traditionelle Kimchi wird auf rein pflanzlicher Basis hergestellt. Dabei wird das Gemüse, Salz, Chili und andere Gewürze verwendet. Die Rezeptur von manchen Kimchis entwickelte sich jedoch auch zu einer Zubereitung, die nicht vegan und vegetarisch ist. Hierbei wird Fischsauce verwendet, die aus Sardellen hergestellt wird. Je nach Definition können Vegetarier Fischprodukte essen oder abweisen. In den meisten abgepackten Kimchis im Supermarkt ist Fischsauce enthalten.

Was kann ich mit Kimchi machen?

Das Powergemuese kannst du in tausenden Wegen verspeisen und weiterverwenden. In Korea wird frisches Kimchi auch als Beilage zu fast jedem Gericht serviert. Die Koreaner können praktisch nicht ohne Kimchi auskommen. Daneben gibt es Gerichte, bei denen Kimchi angebraten, gekocht oder gedünstet wird. Zu den beliebtesten und bekanntesten Gerichten zählen Kimchi – Suppe, Gebratener Kimchi Reis , Kimchi – „Maul“-taschen oder auch nur angebratenes Kimchi. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt und lassen jede erdenkliche Zubereitungsart real werden.

Wie kann ich Kimchi herstellen?

Kimchi besteht aus wenigen Zutaten und benötigt nicht allzu viel Aufwand. Du solltest für das Endergebnis etwas Zeit mitbringen, da zuerst die Fermentation des Gemüses einsetzen muss. Dafür musst du das Gemüse für ein paar Tage bei Zimmertemperatur „reifen“ lassen. Anschließend kann das Kimchi monatelang im Kühlschrank gelagert werden. Die von mir empfohlenen Grundzutaten für Kohl Kimchi sind beispielsweise Salz und nach Bedarf Fischsauce, Reismehl, Wasser, Gochugaru Koreas scharfer Chili , Knoblauch, Ingwer und Zwiebeln. Mit diesen Zutaten gelingt dir garantiert dein erstes leckeres Superkohl. Oftmals wird noch die Zutat Saeujeot fermentierte Mini – Shrimps verwendet. Diese kleinen Mini Shrimps geben dem Kimchi einen leichten fischigen Geschmack, welcher besonders bei Koreanern sehr beliebt ist.

Ich habe bereits einige Kimchis hergestellt und möchte die genauen Rezepte hier mit dir teilen. Bereite doch direkt dein erstes Kimchi zu!

Meine bisherigen Kimchi Rezepte

Die Eigene Kimchi Zubereitung – Das solltest du Beachten

Die Zubereitung von Kimchi ist relativ einfach, wenn du folgende Punkte beachtest. Ich beziehe mich hierbei auf Kohl-Kimchi. Diese Punkte sind aber genauso auf andere Kimchi-Sorten übertragbar. Vorab, hier habe ich mein Kohl-Kimchi Rezept für dich.

1. Verwende stets saubere Arbeitsmaterialien

Reinige deine gesamten Arbeitsmaterialien vor Benutzung. Das Messer, das Schneidebrett, die Gefäße und der Mixer sollten sauber und trocken sein. Falls schlechte Bakterien an deinem Equipment sind, können sie das Endergebnis verderben. daher sorge lieber vor und wasche dein Material vorher gründlich ab.

2. Habe eine große Wanne Parat

Der erste Schritt der Zubereitung ist das Salzen. Hierbei musst du das Gemüse für längere Zeit in einem großen Gefäß ruhen lassen. Manches Gemüse ist sehr voluminös, was während der Zubereitung zu Überraschungen führen kann. Sorge daher lieber vor und stelle eine größere Plastikwanne zurecht.

3. Lieber länger als zu kurz Salzen

Der erste Schritt ist wie angesprochen das Salzen. Hierbei soll jede Stelle des Gemüses mit Salz eingerieben und bedeckt sein. Das Salz entzieht dem Gemüse Flüssigkeit und tötet Bakterien ab. Normalerweise dauert der Salzungsvorgang mindestens 1.5 Stunden. Besser sind 2-3 Stunden, aber wie so oft ist Zeit begrenzt.

4. Abspülen nicht vergessen

Nach der längeren Salzung, spüle das Gemüse gründlich mit kaltem Wasser ab. Wiederhole den Spülvorgang Zwei bis Dreimal und probiere anschließend ein kleines Stück. Falls es noch zu salzig schmeckt, spüle das Ganze erneut durch. Der Anfangs hohe Salzgeschmack lässt das Kimchi am Ende sehr salzig schmecken.

5. Koche Reismehl mit Wasser auf

Das Reismehl ist essentiell für die Kimchi Zubereitung. Vor der Verwendung musst du es mit etwas Wasser aufkochen. Dadurch entsteht eine klebrige Paste, welche du abgekühlt, den anderen Zutaten hinzugibst.

6. Reismehl ist notwendig

Reismehl wird in vielen vorfindbaren Rezepten nicht verwendet. Ich empfehle dir aber dringend, dieses preiswerte Mehl aus Reis für all deine Kimchi Rezepte zu benutzen. Das Reismehl sorgt dafür, dass alle Zutaten sich miteinander verbinden. Außerdem bedeckt das Reismehl das Kimchi mit einem Film, welcher den Fermentationsprozess vervollständigt. Das Reismehl wird den übrigen Zutaten vermengt und anschließend auf das Gemüse geschmiert.

7. Verwende einen Mixer

Alle Zutaten sollten sehr fein geschnitten sein. Zerkleinere dazu Knoblauch, Zwiebeln und Ingwer in einem Mixer und gebe die Fischsauce, die Reismehlpaste und Chiliflocken hinzu. Der Mixer kreiert eine sehr smoothe Paste, welche sich perfekt in alle Lücken und Rillen des Gemüse verteilen lässt

8. Lieber zu wenig Ingwer als zu Viel!

Diesen Fehler habe ich des Öfteren gemacht. Ich habe zu viel frischen Ingwer benutzt. Ich habe den starken Eigengeschmack dieser Wurzel unterschätzt und habe dadurch mein Kimchi nicht schmackhaft gemacht. Schon ein Teelöffel zu viel, lässt das Kimchi extrem nach Ingwer schmecken. Daher nimm lieber zu wenig als zu viel Ingwer!

9. Benutze deine Hände – Und Plastikhandschuhe

Handarbeit ist auch bei der Kimchizubereitung vorteilhaft. Durch deine Hände hasst du die absolute Kontrolle und kannst das Gemüse perfekt mit der würzigen Sauce einreiben. Dazu verwende unbedingt Plastikhandschuhe, da die Sauce auf der Haut starke Gerüche zurücklässt.

10. Das passende Lagergefäß

Unterschätze das Volumen mancher Gemüsesorten nicht! Einige Gemüsesorten haben sind besonders voluminös und benötigen ein großes Lagergefäß. Ideal ist es, wenn du das Gefäß gerade verschließen kannst und kein Sauerstoff in der Box vorhanden ist.

11. Der Fermentationsprozess

Das Fermentieren ist ausschlaggebend für ein gutes oder schlechtes Kimchi. Falls du die Fermentation zu früh beendest, wird nicht das gesamte Gemüse fermentiert. Bei Chinakohlblättern ist beispielsweise das dicke weiße Ende jedes Blattes nicht richtig von der Fermentation durchzogen. Die Stücke sind dann an dickeren Stellen von innen „roh“. Besonders dicke Gemüsestücke, wie Chinakohlblätter oder Rettichstücke sollten also für mehrere Tage fermentiert werden. Der Fermentationsprozess sollte für 3-7 Tage angesetzt werden. Dieser wird in Gang gesetzt, sobald du die verschlossene Box bei Zimmertemperatur lagerst.

12. Zu starker Salzgeschmack – Keine Panik!

Falls du zu viel Salz verwendet hast und das Endergebnis zu salzig schmeckt, schmeiße das Kimchi nicht in den Müll. Durch Zugabe von Rettich Stücken kannst du diesem Problem entgegenwirken. Der Rettich saugt das Salz auf und verringert den Salzgeschmack merklich. Dieser Methode nehmen sich auch Hersteller von industriellen Kimchi an. Oft findest du in abgepackten Kimchis kleine Rettichstücke, die genau dieses Problem beheben.

13. Lege kein Kimchi zurück

Hast du dir einmal zu viel Kimchi auf deinen Teller gelegt, lege es auf keinen Fall zurück in die Lagerbox. Vermutlich sind bereits Bakterien auf dem Kimchi, welche im Falle des Zurücklegens dein ganzen Erzeugnis verderben können.

14. Puh, so viel Punkte, da Kauf ich doch lieber Kimchi

Doch was ist, wenn du keine Zeit hat, dein eigenes Kimchi zu zubereiten. Keine Sorge. In Deutschland gibt es viele ost-asiatische Supermärkte, die verschiedene Kimchi – Sorten im Sortiment haben. Schaue dir dazu unbedingt mein Test Beitrag und Video zu verschiedenen Kimchi Herstellern an! Da sind wirklich ein paar Überraschungen bei.

 

Wo kann ich Kimchi in Deutschland kaufen?

Bei all diesen anregenden Infos zu Kimchi willst du sicherlich wissen, wo du Kimchi kaufen kannst?! Kimchi kannst du in vielen ost-asiatischen Supermärkten, genauer in koreanischen, japanischen oder auch chinesischen Märkten finden. Mittlerweile bieten auch die südasiatischen Supermärkte importiertes Kimchi an. Die auch in Deutschland steigende Nachfrage nach dem Superkohl, lässt den Verkauf von Kimchi vielleicht auch in ausgewählten deutschen Supermärkten ermöglichen. Falls du aber keinen asiatischen Supermarkt in deiner Nähe hast, kannst du bei Amazon Kimchi in Dosen bestellen.

Was muss ich beim Kauf von Kimchi beachten?

In Deutschland gibt es fast nur importiertes Kimchi zu kaufen. Das Problem hierbei ist, dass manche Unternehmen ihre Kimchis mit künstlichen Geschmacksverstärkern wie Glutamat verschandeln. Auch wenn die Menge nur gering ist, geht man mit einer gewissen Vorsicht zur Verkostung über. Wenn man partout auf Glutamat verzichtet, dann kommst du nicht drum herum, dir eigenes Kimchi herzustellen. Aber keine Sorge ich habe hier direkt mein eigenes Kimchirezept zur Verfügung gestellt.