Mandu, die bekannten koreanischen Teigtaschen sind wie kleine Geschenke, von denen niemand genau weiß, was enthalten ist. Mit anderen Worten, die Füllung der Mandu sind trotz gleicher Hülle oftmals unterschiedlich und überraschen dich beim Verspeisen. Kannst du dir vorstellen, wie viele Mandu-Variationen die koreanische Küche zu bieten hat? Lass uns gemeinsam mal einen Blick auf die breite Vielfalt dieser schmackhaften Teigtaschen werfen.

Die erste Variante ist der Gogi mandu (Gefüllte Teigtasche mit Fleisch), die meistens mit gehacktem Schweinefleisch gefüllt sind. Die zweite Variante ist der Yachae Mandu (Gemüse Teigtasche). Dieser hat natürlich weniger Kalorien und ist für Vegetarier und gegebenenfalls auch für Veganer geeignet. Meistens schmeckt der Yachae Mandu mild und ist mit gesunden und frischem Gemüse gefüllt. Eine sehr populäre Variante ist der Kimchi Mandu, der, wie es der Name bereits verrät, mit Kimchi, koreanisch würzigem fermentiertem Gemüse, mariniert in rotem Chilipulver, gefüllt ist. Hierbei wird oft zu Kohl Kimchi gegriffen. Diese Variante ist besonders bei Personen beliebt, die auf starke Würzung und einen scharfen Geschmack stehen. Dazu ist diese Variante sehr gesund. Die letzte sehr bekannte Variante ist der Saewoo Mandu. Hierbei ist die Hauptzutat ganze oder gehackte Garnelen.

Woher stammen die Teigtaschen

Laut dem Wikipedia-ähnlichen Portal von Naver (Jisikbaekgwa – Quelle siehe unten) wurden koreanische Knödel Mitte der Joseon-Dynastie aus China nach Korea gebracht. Damals aß man Mandu zu Beginn eines neuen Jahres nach dem Mondkalender. Hierbei waren die Fleisch Mandu eine feierliche Speise. Im Gegensatz zur heutigen Zeit, waren Mandu damals eine besondere Spezialität, die nur zu besonderen Anlässen und Feierlichkeiten serviert wurden. Heutzutage gibt es aberhunderte Kreationen von verschiedenen Teigtaschen, die je nach Rezept, Füllstoffe und Formen besondere Bedeutungen haben und aus verschiedenen koreanischen Regionen stammen.

So stammen beispielsweise die folgenden Variationen aus dem koreanischen Königspalast. Byongsi, ein halbmondförmiger Mandu, Gyusang, der wie eine Seegurke geformt ist, und Pyeonsu (Sommerknödel), der zu einem flachen Quadrat gefaltet ist, ähnlich wie die deutsche Maultasche.

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Zutaten für Mandu

Interessanterweise, wenn du Mandu zubereitest, kannst du nach deinem persönlichen Geschmack mehr oder weniger beliebige Zutaten hinzufügen. Für Anregungen kann ich folgende Zutaten herzlich empfehlen.Die Füllung der koreanischen Teigtäschchen besteht hauptsächlich aus einer Mischung aus Fleisch, Gemüse und Meeresfrüchten wie Tintenfisch und Garnelen.

Die Haut (auch Mandu-Pi genannt) kannst du neben normalen Mehl auch aus Kartoffelstärke anrühren. Dadurch wird die Hülle eher durchsichtig und zäher als normale Mehlhüllen.

Wenn du die Mandu Pi , also die einzelnen Teigfladen selbst zubereiten möchtest, nutze unser Rezept als Zubereitungsempfehlung.

Keine Lust auf das Kneten? Kein Problem, in koreanischen Supermärkten findest du im Tiefkühlschrank auf bereits abgepackte Mandu-Pi.

Ebenfalls kannst du den Teig unterschiedliche und natürliche Farben verleihen. Gelb wird die Hülle, wenn du Gardenie-Fruchtextrakt, grün wenn du Schnittlauch und braun wenn du Eichelpulver (Dotori) verwendest. Erstere und letztere Zutat erhältst du im koreanischen Supermarkt.

Zudem lassen sich Unmengen vegetarische Varianten herstellen. Passende Zutaten für Füllungen sind vor allem Gemüsesorten, die weniger Wasser enthalten, wie Kohl Kimchi, Bohnensprossen, Pilze, Zwiebeln, Frühlingszwiebeln, Tofu , Pilze und koreanische Glasnudeln . Tomaten und Gurken eignen sich zum Beispiel nicht. Bei den fleisch-haltigen Mandu wird oftmals Schweinehackfleisch oder fein zerschnittenes Schweinefleisch verwendet. Zur besseren Bindung werden dazu andere Zutaten wie Zwiebeln, Glasnudeln, Pilze, etc zerhackt und zu einer sämigen Masse verrührt. Das sorgt am Ende für eine bessere Textur der Teigtaschen.

Falte sehr viele Mandu auf einmal

Es lohnt sich meiner Meinung nach nicht, nur 10 – 15 Mandu auf einmal herzustellen. Du kannst die Teigfladen ideal einfrieren und auf Anhieb, vorausgesetzt du bringst Zeit mit, mehrere Kilo Mandu auf einmal herstellen. Wenn du Sie einfrierst halten sie sich mehrere Monate und die gefrorenen Mandu eigenen sich auch sofort zum Dämpfen, ohne lästiges Auftauen.

Wie kochst du Mandu

Zu aller erst benötigst du Mandu. Entweder bereitest du diese selbst nach unseren Rezepten (folgen) zu oder du kaufst sie in ost-asiatischen Supermärkten oder in Online Shops aus der Tiefkühlabteilung. Mandu haben den Vorteil, dass nahezu jeder asiatische Supermarkt (von West Asien bis Ost Asien) koreanische Teigtaschen im Sortiment hat. Für den gesündesten Mandu empfehlen wir dir aber die eigene Zubereitung.

Mandu gehören zu den Speisen, die super leicht zum Zubereiten gehören. Du kannst sie dämpfen, anbraten, frittieren oder kochen. Bereits aufgetaute Mandu oder vom Vortag übrig gelassene Mandu lassen sich auch ideal in der Mikrowelle erhitzen. Je nach Füllung eignen sich unterschiedliche Zubereitungswege. Die koreanischen Bezeichnungen der Mandu lauten wie folgt:

  • Jjin Mandu = Gedämpft
  • Gun Mandu = Gebraten
  • Tulgin Mandu = Frittiert
  • Mul Mandu = Gekocht

Zubereitungstipp für Gun Mandu

Back Jong Won, koreanischer Lebensmittelforscher und CEO von The Born Korea, hat einen genialen Trick, um Gun Mandu so saftig wie Jjin Mandu schmecken zu lassen, mit einer knusprigen Außenhülle. Gib dazu etwas Olivenöl mit etwa 100ml Wasser in eine kalte Pfanne und lege die Mandu hinein. Erhitze alles und brate die Mandu nur von einer Seite. Auf diese Weise ist die Oberseite sowie die Füllung der Mandu sehr weich und saftig, wie die gedämpfte Variante. Die Unterseite ist gleichzeitig schön knusprig. Wenn du Mandu ohne Wasser anbrätst, werden sie eher trocken. Ebenfalls solltest du das Öl mit dem Wasser und den Teigtaschen zusammen erhitzen. Durch diese Zubereitung kannst du also 2 Varianten in einer Variante genießen (Gun mandu und Jin mandu).

Zubereitungstipp für Jjin Mandu

Gedämpfte Speisen finde ich persönlich immer am besten, zumal sie auch gesünder als gebratene Speisen gelten. Das richtige Dämpfen bzw. Dampfgaren ist gar nicht so schwer. Anfänglich nutzte ich immer einen Topf auf den ich Bambusdämpfer befestigt hatte. Diese konnte ich dann einfach mit einem Dämpfpapier ausrollen und mit Mandu befüllen. Das im Topf kochende Wasser hat die Mandu anschließend nach 10 – 15 Minuten gegart.

Doch ich liebe Mandu und esse sie fast täglich. Daher habe ich mir vor einiger Zeit einen praktischen elektrischen Dampfgarer zugelegt. Ich wollte zwar einen mit Glasfächern, da ich Plastikbehältern nicht so gerne vertraue, doch diese sind sehr selten und überteuert. Da landete ich doch bei dem günstigerem Dampfgarer Modell, was bis heute immer noch viel im Einsatz ist und mich bis dato nicht enttäuscht hat. Es ist auch zu berücksichtigen, dass du hiermit jede andere Speise aufwärmen und dampfgaren kannst!

 

Extra Tipp für dich – Dampfpapier

Für das Dampfgaren ist passendes Papier, dass unter die Speisen gelegt wird unerlässlich. Wie im Backofen, wo Backpapier verwendet wird, verhindert es, dass nichts anklebt und problemlos gegart wird. Neben Baumwoll bzw. Leinentüchern für den Dampfgarer gibt es auch im Supermarkt recht teures Dampfgarpapier. Mein Tipp: Nimm Backpapier! Dazu nimm ein Blatt und schneide es der Größe des Dampfbehältnis entsprechend zurecht. Nun falte dieses Stück in ein etwa 2 Finger-Breites Stück und nutze einen einfachen Locher um die typischen Löcher zu stanzen! Verteile die Löcher großzügig auf dem Papier und falte es wieder auseinander. Jetzt sollte das ganze Stück Papier mit Löchern bestückt sein. Vor der Verwendung bestreiche das Papier nun mit etwas Öl und lege die Mandu drauf – Fertig! und das spart ganz schön viel Geld 🙂

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Die Vielfalt der koreanischen Teigtaschen

Neben sehr bekannten Sorten findest du vor allem in Korea auch sehr besondere Mandu. Bleiben wir hier doch bei den handelsüblichen Varianten, die du in Supermärkten kaufen oder mit den in Deutschland handelsüblichen Zutaten selbst herstellen kannst.

Fleisch Mandu (Gogi Mandu)

Gogi Mandu gehören zu den beliebtesten Mandu Varianten. Hauptzutat ist meistens Schweinefleisch, mit Huhn oder Rinderfleisch gelingen diese Teigtaschen ebenfalls sehr gut. Zur Verdickung und besseren Geschmack der Füllung wird dem Fleisch Gewürz und Gemüse hinzubegeben. Geeignete Zusätze sind u.a. Schnittlauch, Zucchini, Zwiebeln und Mungobohnensprossen. Bereite diese Mandu doch selbst zuhause zu! Unser Rezept folgt hier 🙂

Gemüse Mandu (Yachae Mandu)

Gemüse Mandu sind ebenfalls eine sehr beliebte Variante. Hierbei werden gerne neben Gemüsesorten wie Kohl und Karotten, gekochte Glasnudeln genutzt um die Masse zu binden. Tofu dient ebenfalls als gutes Bindemittel aller Füllzutaten. Bei Gemüse Mandu solltest du jedoch wässrige Gemüsesorten wie Tomaten und Gurken nicht verwenden!

Kimchi Mandu

Bevorzugst du schärfere Speisen? Dann probiere auf jeden Fall diese Variante aus. Kimchi Mandu sind generell sehr beliebt und schmecken je nach Kimchi Art sehr unterschiedlich. Oft wird normales Kohl Kimchi (Baechu Kimchi) verwendet. Dabei gilt, je älter das Kimchi, desto leckerer ist später der Kimchi Mandu. Kimchi wird aber auch gerne mit Fleisch vermengt und als Füllung verwendet. Am Ende entscheidest du, welche Zutaten du für deine Mandu nutzt. Wenn du Interesse an Kimchi Mandu hast, folge unserem Rezept (folgt).

Garnelen Mandu (Sae-U Mandu)

Sae-u mandu sind Teigtaschen gefüllt mit ganzen oder gehackten Garnelen. Wenn du ein Fisch und Meeresfrüchte liebst, dann schmecken dir diese Variante ebenfalls sehr gut. Oftmals, um eine bessere Konsistenz zu erhalten, wird noch Hackfleisch hinzugemischt, aber nur in sehr geringen Mengen. Hauptzutaten für die Füllung dieser Täschchen sind zum Beispiel Garnelen, etwas Hackfleisch, Zucchini, Bohnensprossen, Zwiebeln und Schalotten.

Mandu Suppe (Mandu Guk)

Mandu Guk ist eine traditionelle koreanische Suppe, die mit kochfesten Mandu zubereitet wird. Ähnlich wie die chinesische Wantan Suppe kannst du auch die Mandu Guk gestalten und verfeinern. Passende Zutaten wären neben einer Fleisch oder Fischbrühe auch Reiskuchen und Spiegelei.

Jetzt bist du gefragt. Ich empfehle dir dringend die koreanischen Mandu auszuprobieren, ob im Restaurant, ob Tiefgefroren oder Selbstherstellung. Mandu gehören zu meiner absoluten Top-Beilage, denn sie sind so vielfältig und schmackhaft.